Studie "Zukunft des Autos" skizziert das Fahrzeug von morgen
Das Fahrzeug kommuniziert mit der Umgebung. Wiedergefunden werden Komponenten heutiger Konzeptfahrzeuge in Modellen jeder Preisklasse von morgen. Das Fernziel: Das autome Auto mit rein elektrischer Steuerung von Lenkung und Bremsen.
Die Studie „Zukunft des Autos“, vorgelegt durch Zukünftige Technologien Consulting der VDI Technologiezentrum GmbH im Auftrag des Verein Deutscher Ingenieure (VDI), gibt einen Überblick über aktuelle Trends und technologische Entwicklungen in den wesentlichen Fahrzeugkomponenten. Skizziert wird das Fahrzeug von heute, morgen und übermorgen. Das entscheidende Rädchen in zukünftigen Fahrzeugkonzepten: Die Antriebstechnik.
Brennstoffzelle statt Verbrennungsmotor
Sie ist die entscheidende Größe im Hinblick auf Umweltverträglichkeit und geringerem Kraftstoffverbrauch. Potenzial steckt auf der einen Seite in der Weiterentwicklung heutiger Verbrennungsmotoren, zum Beispiel mit Namen „Diesotto“. Auf Basis eines Ottomotors würden in diesem Fall die Vorteile des emissionsarmen Benzinmotors mit der Sparsamkeit des Diesels vereint werden. Hybrid- und Elektroantriebe auf der anderen Seite sorgen in den kommenden Jahren für weitere Systembrüche. Ziel ist das „Nullemissionsfahrzeug“ mit ausschließlich elektrischem Antriebsmotor, das am Ort der Fortbewegung keine Schadstoffe mehr ausstößt. Eine Entwicklungsstufe höher ist das „Wasserstoffauto“ angesiedelt: Eine visionäre Antriebsart, die Wasserstoff als Energieträger nutzt, der in einer bordeigenen Brennstoffzelle Strom erzeugt.
Auch wenn Motoren effizienter werden, die notwendige Motorleistung steigt trotzdem, da die Fahrzeuge – von Ausnahmen abgesehen – schwerer werden. Verantwortlich sind eine immer reichhaltigere Ausstattung und steigende Anforderungen an die Sicherheit im Fahrzeug. Mechanische Komponenten müssen hier für Ausgleich sorgen. Leichtbauwerkstoffe wie Aluminium, Magnesium und faserverstärkte Kunststoffe können helfen, das Fahrzeuggewicht zu reduzieren. Auch Stahl hat noch Potenzial – beispielsweise durch die Neuentwicklung „Twinning Induced Plasticity-Stahl“, der bei Auffahrunfällen Verformungsenergie definiert aufnimmt.
Wachsamer „Beifahrer“ immer an Bord
Neben der Mechanik wird die Fahrzeugelektronik immer mehr zum Schrittmacher für neue Entwicklungen. Leistungsfähige Elektronik in Kombination mit entsprechender Sensorik führt zu neuen Fahrerassistenzsystemen, die zum ständigen Begleiter an Bord werden. Bei Bedarf korrigieren aktive Sicherheitssysteme den Fahrer, um beispielsweise Unfälle zu vermeiden. Laserscanner und Kameras überwachen die Fahrzeugumgebung, um bei Kollisionsgefahr während eines Spurwechsels zu warnen.
Fahrzeugeigene Kameras mit dreidimensionaler Wahrnehmung werden in Zukunft sogar den Querverkehr an Kreuzungen und Einmündungen überwachen. Sie warnen zum Beispiel in Echtzeit vor kreuzenden Fahrradfahrern, die dem Fahrer selbst im Augenwinkel noch nicht auffallen. Bevor aber eine solche Vision Realität wird, muss eine entscheidende Komponente berücksichtigt werden: der – in diesem Fall – „bevormundete“ Fahrer und sein Verhalten. Neben Fragen zur Fahrpsychologie sind auch rechtliche Fragen zu klären: Wer trägt zum Beispiel bei Fehlentscheidungen der technischen Systeme die Verantwortung?
Trotz aller Begeisterung für innovative Autos und Technologien für maximalen Fahrspaß: Zu berücksichtigen ist, dass sich diese Innovationen auch verkaufen lassen müssen, um den Kundenwünschen tatsächlich gerecht zu werden. „Technisch machbar“ ist also nicht mit „kommerziell nutzbar“ gleichzusetzen. Insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten und Situationen und bei steigenden Fahrzeug- und Kraftstoffpreisen achtet der Kunde auf das Preis-Leistungsverhältnis und die Gesamtkosten (Total Cost of Ownership) des Fahrzeugs. Möglicher Ansatz hier sind die so genannten „Low Cost“-Autos: Sie erlauben Mobilität zum kleinen Preis.
Kontakt und weitere Informationen:
Oliver S. Kaiser
Zukünftige Technologien Consulting
der VDI Technologiezentrum GmbH
Graf-Recke-Straße 84
D-40239 Düsseldorf
Tel.: +49 (0) 211 62 14-2 07
Fax: +49 (0) 211 62 14-1 39
E-Mail: kaiser@vdi.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.zukuenftigetechnologien.de http://www.zukuenftigetechnologien.de/detail.php?c=399&s=1Alle Nachrichten aus der Kategorie: Automotive
Die wissenschaftliche Automobilforschung untersucht Bereiche des Automobilbaues inklusive Kfz-Teile und -Zubehör als auch die Umweltrelevanz und Sicherheit der Produkte und Produktionsanlagen sowie Produktionsprozesse.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Automobil-Brennstoffzellen, Hybridtechnik, energiesparende Automobile, Russpartikelfilter, Motortechnik, Bremstechnik, Fahrsicherheit und Assistenzsysteme.
Neueste Beiträge
Selen-Proteine …
Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…
Pendler-Bike der Zukunft
– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…
Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung
Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…