"Verisoft" testet und verifiziert Fahrzeug-Elektronik
Auto wählt bei Unfall Rettungsstelle
Eine Forschergruppe rund um den Informatik-Professor Wolfgang Paul (rechts im Bild) von der Universität des Saarlandes hat im Rahmen des Projekts „Verisoft“ eine Technologie entwickelt, die Entwurfs- und Programmierungsfehler in elektronischen Automobilsystemen nachweisen kann. Die dabei gewonnenen Informationen werden anschließend an ein Auto-Notruf-System weitergeleitet, das nach einem Unfall automatisch die Rettungsstelle alarmiert.
Das Auto-Notruf-System ermöglicht dem Auto jedoch nicht nur die Verständigung der Notrufzentrale, sondern kann bei einem Unfall auch die genauen Koordinaten des Unfallortes sowie weitere Fahrzeugdaten übermitteln. Damit dieses Szenario ohne Pannen abläuft, müssen nicht nur zahlreiche unabhängige Prozessoren im Fahrzeug korrekt funktionieren, sondern auch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Software wie GPS, Mobiltelefon und Crashsensoren. Laut Paul schafft das Verifizierungssystem die Grundlage dafür, da damit nicht nur in der Hard- und Software, sondern auch im Kommunikationssystem ein fehlerfreies Design nachgewiesen werden kann.
Nach dem Willen der Europäischen Union und der Automobilindustrie soll der automatische Auto-Notruf schon ab 2009 in alle Neuwagen serienmäßig eingebaut werden. „Bisher verwendet die Industrie viel Zeit darauf, Rechnersysteme zu testen, um dabei oft nur kleine Fehler zu entdecken“, erklärt Paul. „Durch unser neues Verfahren können wir schon bei der Konstruktion jede auch noch so winzige Nadel im Heuhaufen finden. In Zukunft können die Hersteller deshalb eine Garantie dafür abgeben, dass ihre Computersysteme fehlerfrei funktionieren“, so Paul. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass man schon in naher Zukunft die Sicherheitstechnik in Autos und Flugzeugen ohne eine Korrektheitsgarantie nicht mehr vermarkten kann. Das Projekt „Verisoft“ wird erstmals auf der CeBIT (10. bis 16. März) in Hannover präsentiert.
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