Wegmessung im virtualisierten Fahrzeug
Die paragon AG aus dem ostwestfälischen Delbrück beweist ihre Rolle als führender Kompetenzträger für Fahrzeugbedien- und Anzeigeelemente mit einer zum Patent angemeldeten Anwendung hochpräziser Hall-Sensoren zur berührungslosen Bestimmung der Kupplungspedalposition.
Ein pfiffiger Winzling beherbergt in kaum 60x26x18 mm^3 drei Hallsensoren und einen modernen Mikrocontroller nebst Spannungsregler und Schutzbeschaltungen. Gehäuse und Innenleben widerstehen rauen Umweltbedingungen mit der Schutzklasse IP6K7K in einem Temperaturbereich von -40-+120°C und sind damit auch qualifiziert für den Einsatz im Motorraum sehr sportlicher Fahrzeuge.
Über diesen Einsatzbereich garantiert der Hersteller bei einem Messweg von 30 mm, der als quasi-analoges pulsweitenmoduliertes Signal an einem Ausgangspin anliegt, einen maximalen Positionsfehler von unter 2 %. Zur Plausibilisierung und Steuerung von elektronischer Parkbremse und elektronischer Geschwindigkeitsregelung werden zusätzlich digitale Schaltsignale ausgegeben. Das mit unter 40 g und weniger als 50 mA leichte und sparsame Messinstrument verfügt über softwaregesteuerte Funktionen zur Selbstdiagnose.
Die Entwicklung dieser Anwendung verfolgte einen konsequent modularen Ansatz. Dieser ist so flexibel, dass er in der Lage ist, auch Wege bis zu 100 mm bei gleicher relativer Genauigkeit zu beurteilen. Der eigens entwickelte Softwarealgorithmus ermöglicht über die lineare Ausgabe hinaus z. B. auch die Realisierung einer exponentiellen Kennlinie zur Erhöhung der Genauigkeit in spezifischen Positionsbereichen.
Je nach Anforderungen der Anwendung lassen sich direkt aus der hochaufgelösten quasi-analogen Position digitale Schaltsignale gewinnen und – wiederum schutzbeschaltet – ausgeben. Das eingesetzte Technologiepaket ermöglicht auch die unabhängige Gewinnung von Schaltsignalen, die wiederum auch zur Beurteilung des Gesundheitszustandes der Einheit genutzt werden können. Anwendungsspezifisch ist auch eine laufende Signalkalibrierung im Betrieb vorgesehen.
Die Anwendungsfelder der hochmodernen und inzwischen ausgereiften Technologie beschränken sich nicht nur auf die Virtualisierung von Benutzereingaben. Die Positionserfassung von Federbeinen zur vollektronischen Leuchtweitenregulierung, der Ersatz von Gasdruckfedern durch selbstregelnde Kraftübertrager liegen ebenso auf der Hand wie die Beurteilung kleiner Wege beispielsweise aus Kraftmessdosen.
Die im Prime Standard der Deutschen Börse in Frankfurt a. M. notierte paragon AG entwickelt, produziert und vertreibt zukunftsweisende Systemlösungen in den Geschäftsfeldern Automotive (Car Media Systeme / Klimasysteme / Anzeige- und Bediensysteme) und Electronic Solutions inkl. Gebäudetechnik. Zum Produktportfolio des Direktlieferanten der Automobilindustrie zählen u. a. der mit Abstand weltmarktführende Luftgütesensor AQS®, Freisprecheinrichtungen sowie Anzeige- und Bedieninstrumente. Neben dem Hauptsitz in Delbrück (Nordrhein-Westfalen) befinden sich Standorte in Suhl (Produktion, Thüringen), Cadolzburg (Car Media Systeme, Bayern), St. Georgen (Anzeigeinstrumente, Baden Württemberg) und Heidenheim (Vertrieb Electronic Solutions, Baden-Württemberg).
Die paragon AG produziert ihre elektronischen Komponenten unter Einsatz modernster Technologien ausschließlich in Deutschland. Der Vorstandsvorsitzende Klaus Dieter Frers ist überzeugt: “Im Spannungsdreieck zwischen hoher Flexibilität, den unbedingten Qualitätsanforderungen unserer Kunden und Fertigung unter rationellsten Bedingungen betreiben wir im thüringischen Suhl den optimalen Standort.“
International ist der paragon-Konzern durch 100 %-Tochterunternehmen in Grand Rapids (Entwicklung, Produktion und Vertrieb, Michigan/USA) und Osaka (Applikation, Vertrieb; Japan) sowie eine Vertriebsniederlassung in Paris (Frankreich) vertreten. Der paragon-Konzern erzielte im Geschäftsjahr 2006 mit 564 Mitarbeitern einen Umsatz von 110,8 Mio. €.
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