Malaria-Impfstoff setzt auf Schimpansen-Virus
Wissenschaftler der University of Oxford gehen davon aus, dass ein Schimpansen-Virus den entscheidenden Hinweis im langen Kampf um die Entwicklung eines Malaria-Impfstoffes liefern kann. Die Forscher setzen dieses Virus ein, um eine Immunreaktion in den Zellen auszulösen, wo sich die für Malaria verantwortlichen Parasiten ansammeln. Die ersten Tests laufen derzeit. Sind sie erfolgreich, könnte innerhalb von fünf Jahren ein Impfstoff zur Verfügung stehen. Experten versuchen seit 20 Jahren einen Impfstoff zu entwickeln. Jährlich stirbt laut BBC eine Million Menschen an Malaria.
Das Team arbeitet mit einem gentechnisch veränderten Adenovirus in Kombination mit einem Malaria-Gen. Ziel ist es, die Parasiten nach dem Eindringen in den Körper abzutöten. Frühere Studien haben gezeigt, dass Adenoviren, die unter anderem Schnupfen oder eine Gatroenteritis auslösen können, beim Auslösen einer derartigen Immunreaktion besonders effektiv sind. Da jedoch viele Menschen der menschlichen Form des Virus' bereits ausgesetzt waren, konzentrierten sich die Wissenschaftler auf Schimpansen. Die leitende Wissenschaftlerin Sarah Gilbert erläuterte, dass die Schimpansen über eine eigene Form von Adenoviren verfügen, mit denen sich der Mensch nur selten infiziert. Daher habe der Mensch gegen sie auch keine Immunität aufgebaut.
Derzeit kommen mehrere potenzielle Impfstoffe in das Teststadium. Malaria war und ist für die Forscher eine besondere Herausforderung, da diese Krankheit sehr komplex ist. Ihre Pathogene verfügen über entscheidend mehr Gene als jene Krankheiten, für die bereits Impfstoffe entwickelt wurden. Der mangelnde Fortschritt hat zu einer Konzentration auf die Behandlung mit Medikamenten und Moskitonetzen geführt. Der derzeitige Stand der Dinge bedeutet, dass das Ziel aus dem Jahr 2000, die Anzahl der Erkrankungen bis 2010 zu halbieren, ziemlich sicher nicht erreicht werden wird.
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