Zuchtfisch erhält gute Noten bei Verkostung
Bei allen Hauptkriterien für Qualität – Geruch, (Nach-) Geschmack und Mundgefühl – konnte der gezüchtete Fisch die Tester überzeugen. Damit steht die Auswertung im Einklang mit den bisherigen Ergebnissen des EU-Projektes SustainAqua: eine artgerechte, kontrollierte Aquakulturhaltung bringt wohlschmeckendes Fischfleisch hervor und bietet dem Verbraucher einen sicheren Genuss.
Zweimal der gleiche Fisch, jedoch nicht derselbe Geschmack: Zu einer sensorischen Blindverkostung begrüßte Imke Matul-lat, Projektleiterin im Sensorik-Labor des ttz Bremerhaven, die Besucher des Forums Aquakultur am ersten Messetag der fish international. Serviert wurden zwei Filets vom europäischen Wels, deren Unterschied in ihrem Ursprung lag: Ein Filet stammt aus kontrollierter Aufzucht in Aquakultur, das andere lieferte ein wildgefangener Wels. Der Qualitätsvergleich fiel für die Teilnehmer eindeutig aus: für die große Mehrheit – 27 von 37 Teilnehmern – war der Zuchtfisch der größere Genuss. Er überzeugte Nase und Gaumen und erhielt dementsprechend gute Noten.
Auf diese Weise werden Qualitätsunterschiede auch bei dem EU-Projekt SustainAqua ermittelt und dokumentiert. Die Zwischenergebnisse der Untersuchungen präsentierte die Koordinatorin des Projektes, Alexandra Oberdieck vom Umweltinstitut des ttz im Forum Aquakultur. Demnach entspricht Zuchtfisch aus nachhaltiger Produktion den Erwartungen vieler Verbraucher besser als Fisch aus wilden Beständen. Der Gesamtbedarf könnte ohne den geregelten Anbau in Aquakulturen, die Nachfragespitzen im Jahr gezielt einplanen können, ohne schwerwiegende ökologische Folgen nicht gedeckt werden.
„In der Profilierung als Produzent von schmackhaftem Qualitätsfisch liegt eine große Chance der Aquakulturfarmer“, so das Zwischenfazit von Alexandra Oberdieck, der verantwortlichen Projektleiterin des ttz. Wer dazu noch über technisches Know-how zur ressourcenschonenden Fischzucht verfügt, hat auch im internationalen Wettbewerb eine gute Ausgangsposition. Die Ergebnisse aus dem dreijährigen Forschungsprojekt werden Fi-schereiverbände zur Schulung ihrer Mitglieder einsetzen, um die Branche zu stärken.
Dr. Johannes Heeb aus der Schweiz, ebenfalls Partner von SustainAqua, berichtete über seine seine Erfahrungen aus acht erfolgreichen Betriebs-jahren seines Tropenhuis.: Eine sogenannte Polykultur-Produktion nutzt die Abwärme einer Gasverdichtungsanlage zur Heizung eines Gewächshauses, in dem tropische Früchte und Tilapia-Fische gedeihen. Mit dem Abwasser der Fischbehälter werden Bananen, Papaya, Mango und Stern-frucht bewässert. Das Tropenhuis machte sich auf diese Weise als Produ-zent tropischer Früchte regionaler Herkunft einen Namen.
Das Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven versteht sich als innovativer Forschungsdienstleister und betreibt anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Unter dem Dach des ttz Bremerhaven arbeitet ein internationales Team ausgewiesener Experten in den Bereichen Lebensmitteltech-nologie und Bioverfahrenstechnik, Analytik sowie Wasser-, Energie- und Landschaftsmanagement.
Britta Rollert,
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