Filigraner Arbeiter
In der Arbeitsgruppe des Kaiserslauterer Biologen und Physikers Prof. Dr. Uwe Koch dagegen soll ein Roboterarm in Kürze hochpräzise Gewichtsmessungen durchführen. Das nötige Fingerspitzengefühl hat er sich dabei dem Menschen abgeschaut.
Sie hantieren mit zentnerschweren Metallteilen, als wären sie aus Papier. Jemandem eine Tasse Kaffee anzubieten, ohne etwas zu verschütten oder gar das Porzellan zu zerdeppern, fällt ihnen dagegen schwer: Roboter gelten bislang eher als grobe Kraftprotze denn als sensible Feinmechaniker. In der Arbeitsgruppe des Kaiserslauterer Biologen und Physikers Prof. Dr. Uwe Koch dagegen soll ein Roboterarm in Kürze hochpräzise Gewichtsmessungen durchführen. Das nötige Fingerspitzengefühl hat er sich dabei dem Menschen abgeschaut.
Zwei Motoren an der „Schulter“ und am „Ellenbogen“ erlauben dem mechanischen Arm, jeden Punkt einer Ebene anzusteuern. Im Unterschied zu anderen Robotern ist der Arm der Arbeitsgruppe „Pheromone“ jedoch elastisch: Die Motoren sind nicht über starre Getriebe mit den Gelenken verbunden, sondern über Federn. Ein Hochgeschwindigkeitsrechner gleicht die entstehenden Pendelbewegungen aus, indem er mit dem entsprechenden Motor gegenlenkt.
Dank dieser Aufhängung sind die Bewegungen des Androiden nicht ruckhaft, sondern wirken sanft und elegant – ganz wie beim Menschen. Kein Wunder: Dessen Muskeln, Sehnen und Bänder sind ebenfalls elastisch und übernehmen bei Bewegungen die Rolle der Federn. Auch ist der mechanische Arm wesentlich leichter als entsprechende starre Geräte, die beim Beschleunigen und Abbremsen mit hohen Trägheitskräften fertig werden müssen.
Auf die Idee, das in der Natur vorhandene Know-how für die Konstruktion eines neuen Roboters zu nutzen, kam Prof. Dr. Bernhard Möhl, Mitglied der Arbeitsgruppe Bionik an der Universität Saarbrücken. Er entwickelte einen Prototypen samt Steuerung, der die Funktionsweise des bionischen Armes demonstriert. Die Mitarbeiter um Pheromonforscher Koch wollen den filigranen Arbeiter nun für ultragenaue Wägungen einsetzen – eine Aufgabe, die momentan noch einen Mitarbeiter über mehrere Stunden pro Tag beschäftigt.
Ansprechpartner:
Prof. Dr. Uwe Koch
Arbeitsgruppe Pheromone
Tel.: 0631/205-2425
Fax: 0631/204-2998
E-Mail: ukoch@rhrk.uni-kl.de
WWW: http://www.uni-kl.de/FB-Biologie/AG-Koch/
Weitere Informationen finden Sie im WWW:
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie
Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.
Neueste Beiträge
Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen
Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…
Organoide, Innovation und Hoffnung
Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…
Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis
Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…