Erdmännchen kooperativer als Menschen
Erdmännchen gehören zu den kooperativsten Säugetieren der Welt. Zu diesem Ergebnis kommt ein internationales Forscherteam nach langjähriger Feldforschung in Südafrika. Dies berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der September-Ausgabe (EVT 26.08.2002) des Magazins.
Für die Forscher steht fest: Die Kooperation unter Erdmännchen ist einzigartig. Nach der Evolutionstheorie helfen Säugetiere ihren nächsten Verwandten am meisten. Bei Erdmännchen aber gilt Loyalität unabhängig vom Verwandtschaftsgrad. Alle Tiere der Gruppe übernehmen soziale Aufgaben und beteiligen sich an der Nachwuchsbetreuung. Egal, ob sie mit ihm verwandt sind oder nicht. Mit diesem Verhalten geben die Tiere Verhaltensforschern eine Reihe von Fragen auf, denn nach der Evolutionslehre bemisst sich der Erfolg eines Individuums an der Zahl seiner Nachkommen. Manche Erdmännchen pflanzen sich aber selber gar nicht fort, sondern widmen ihr Leben ganz oder teilweise der Aufzucht von fremden Jungen.
Der Grund für dieses Verhalten liegt für die Wissenschaftler in der Größe der Gruppe begründet: Die nur knapp 30 Zentimeter großen Tiere profitieren davon, in großen Gemeinschaften zu leben. Je größer die Gruppe ist, desto mehr Tiere können die Jungen füttern und für die Gruppe Wächteraufgaben übernehmen. Dadurch steigen die Überlebenschancen. Und gerade dies ist für die possierlichen Tiere wichtig, denn trotz bester Fürsorge überlebt nur jedes vierte Junge. Etwa die Hälfte der Erwachsenen in der Population fällt Räubern, wie Adlern oder Kobras zum Opfer.
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