Pläne zur Entschlüsselung des Hunde-Genoms
Nach Maus und Mensch könnte Gensequenz des Lieblingshaustieres erforscht werden
Nach der Dekodierung des menschlichen Genoms sind die Genforscher auf der Suche nach einem weiteren Forschungsobjekt. Der wahrscheinlichste Nachfolger des Human Genome Projects wird der Hund sein, berichtet BBC-Online heute, Freitag. Nach Meinung verschiedener Forscher könnten diese Ergebnisse Licht in besonders komplexe Krankheiten des Menschen bringen.
Zu den Favoriten der Forscher zählen aber auch Schimpansen, Hühner und Bienen. Die größten Befürworter der Auswertung des Hunde-Genoms sind Wissenschaftler der Universität von Kalifornien in Berkeley. Nach ihrer Meinung müsse das nachfolgende Lebewesen, dessen Gensequenz analysiert wird, auch Licht in die Erforschung menschlicher Bereiche bringen, etwa in ungeklärte, komplexe Erkrankungen. Nach Ansicht der Forscher des Fred Hutchinson Cancer Research Center in Berkeley würde die Sequenzierung des Hunde-Genoms auch Aufschluss über die Gesundheit und das Verhalten des Menschen bringen. Hunde leiden an 400 vererbten Krankheiten, die auch beim Menschen auftreten. Gezüchtete Hunde sind darüber hinaus völlig abgeschlossene und isolierte Lebewesen, ähnlich wie Menschen auf Inseln. An diesen könne man verschiedene Erbkrankheiten genau erkennen und innerhalb einiger Generationen jene Gene, die zu solchen Krankheiten führen, eliminieren, meint Jeff Sampson, Spezialist für Hundezucht des britischen Kennel Clubs.
Nach Angaben von BBC reichen die Argumente alleine aber nicht aus, um mit der tatsächlichen Sequenzierung zu beginnen. Das sei auch von den nötigen finanziellen Mitteln abhängig. Dann müsse erst nach einer geeigneten Hunderasse gesucht werden. Nach Angaben der Forscher kommen dafür etwa Beagles, Dobermann und Pudel in Frage, da diese zum Teil genetisch schon sequenziert wurden. Falls die internationalen Forscher sich aber gegen die Hunde entscheiden sollten, könnten andere vierbeinige Säugetiere, wie zum Beispiel Kühe, sequenziert werden. Diese Tiere schienen als eventuelle Forschungsobjekte des US National Human Genome Research Institute (NHGRI) auf. Die Gründe dafür liegen aber eher bei der Bedeutung der Kühe als Nahrungsmittel der Menschen.
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