Kalifornischer Unternehmer entwickelt mathematische Formel für den "perfekten Wein"
Der kalifornische Weinproduzent Leo McCloskey behauptet, den Code für die Produktion von qualitativ hochwertigem Wein geknackt zu haben.
McCloskeys Consulting-Unternehmen Enologix besitzt laut eigenen Angaben die größte Weindatenbank. In dieser Datenbank sind mehr als 50.000 Weinsorten in ihre chemischen Bestandteile aufgeschlüsselt, allerdings nicht in ihre rund 400 bis 500 Inhaltsstoffe. Von Interesse sind nur zehn bis 20 Merkmale, die zur Konstruktion eines mathematischen Modells herangezogen werden.
„Farbe, Geschmack und Duft sind wesentlich, auch wenn sich Wein aus 400 bis 500 Komponenten zusammensetzt“, erklärte McCloskey. Der ehemalige Weinproduzent identifizierte in Rotwein 32 Substanzen, die für einen bestimmten Geruch, Geschmack und eine spezielle Farbe verantwortlich sind und die qualitativ hochwertigen Wein ausmachen sollen. In Weißwein sollen laut McCloskey 52 Inhaltsstoffe darunter Tannine, Phenole, Terpene, Anthocyane und essenzielle Öle für hohe Qualität und für Preise zwischen zehn und 100 Dollar sorgen.
Durch die Entwicklung einer speziellen Software ist es gelungen, virtuelle Mischungen auf der Suche nach der perfekten Mischung herzustellen, erklärt McCloskey. Im ersten Schritt werden für die Kunden in den ersten Wochen und Monaten der Weinproduktion dutzende Tests an Jungweinen durchgeführt, wenn dieser für Geschmackstests noch ungenießbar ist. Im Zuge der Tests wird gemessen, wie groß die Menge der wesentlichen Inhaltsstoffe in jedem einzelnen Fass ist. Diese Daten werden mit der Enologix-Datenbank verglichen. In jedem Fall sind dabei genaue Details über die Bedingungen, die in den Weinhängen, von dem die Trauben stammen, vorzufinden waren, und Einzelheiten über die Weinproduktion beinhaltet. Mit Unterstützung dieser Daten können Weinproduzenten nun virtuelle Mischungen erzeugen.
Durch das digitale Wein-Tool werde Weinbauern die Weinbewertung wieder in die Hände gelegt, indem das System eruiert, wie die Bewertung der Kritiker, deren Einfluss auf den US-Weinmarkt sehr stark ist, ausfallen wird, erklärte McCloskey. Das digitale Wein-Tool hat aber bereits erste Kritiker auf den Plan gerufen. Das System verlasse sich zu sehr auf den subjektiven Geschmack und sei zu ungenau. „In der Weinproduktion soll man nie einer einzigen Beurteilung trauen“, erklärte Roger Boulton von der University of California, Davis, gegenüber der BBC. Daher seien viele Evaluierungen nötig.
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