Zucker macht Plastik biologisch abbaubar
Durch den Zusatz von Zucker machen indische Chemiker Plastik biologisch abbaubar. Dadurch sollen sich Kunststoffe, die für gewöhnlich Jahrzehnte lang auf Müllhalden lagern, in wenigen Tagen zersetzen. Noch wissen die Wissenschaftler aber nicht, wie schnell sich das Plastik außerhalb des Labors abbaut.
Kunststoffe wie Polyethene, Polystyrene und Polypropylene sind für rund ein Fünftel des Volumens des städtischen Mülls verantwortlich. Polyethylene werden für Flaschen und Taschen, Polypropylene für Nahrungsverpackungen und Polystyrene für Fast-Food-Kartons sowie für die Hartschalen von Elektronikgeräten verwendet. Forscher um Digambar Gokhale vom National Chemical Laboratory in Puna mischten die Styren-Einheiten der Polysterene mit einer Substanz, die für den Zweifachzucker Saccharose oder Glukose-Einheiten gewissermaßen einen „chemischen Haken“ darstellen. Anschließend fügten die Wissenschaftler Zucker zu den Styren-Ketten.
Das Endprodukt enthält drei Prozent Zucker, d.h. das Material verändert sich während des Verfahrens nicht. Für Bodenbakterien stellen die Kunststoffe aber ein „Zucker-Snack“ dar, Arten wie Pseudomonas und Bacillus öffnen quasi beim „Zerkauen“ die Ketten. Derzeit ist es noch unklar, ob sich die Polymere vollständig in ungiftige Substanzen abbauen. Wäre dies der Fall, entstünden die Endprodukte Kohlendioxid und Wasser. Daneben entstehen aber auch organische Säuren und Aldehyde.
Es existieren bereits Substanzen, die Kunststoffe wie Polystyrene, Polyethene und Polypropylene biologisch abbauen. Die Zusatzstoffe sind allerdings toxisch und können sich aus dem Müll auswaschen. Weiters werden Hitze-, UV-Licht- und Sauerstoff-Verfahren für den Materialabbau angewandt, der Nachteil: Sie sind teuer und schwerfällig.
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