Uni Göttingen stellt Fotos der historischen Forster-Pflanzensammlung ins Internet
Originale der zweiten Weltreise Cooks – Pflanzenbelege weltweit von Botanikern nachgefragt
Über 1.000 Fotografien von einer der ältesten Sammlungen der Göttinger Universität, der Pflanzensammlung des Naturforschers Georg Forster (1754 bis 1794), sind für eine Internetpräsentation aufbereitet worden. Unter der Adresse http://www.gwdg.de/~sysbot/ können seit Januar 2003 die systematisch erfassten Pflanzenbelege (Herbarium) eingesehen werden. Das Forster-Herbarium als Teil des Göttinger Universitätsherbariums umfasst rund 350 getrocknete Originalpflanzen, die der Naturforscher von der zweiten Weltumsegelung des Kapitän James Cook 1772 bis 1775 mitbrachte. Mit Mitteln der Lindemann-Stiftung konnten die Sammlung überarbeitet und die Daten in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Wissenschaftliche Datenverarbeitung Göttingen (GWDG) online gestellt werden. „Herbarbelege sind einerseits als Archive für den Artenbestand wichtig, andererseits gewinnen sie als Ressource für molekulare Forschung zunehmend an Bedeutung“, erläutert der Leiter des Universitätsherbariums im Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften, Dr. Jochen Heinrichs.
Die Resonanz auf die Internetpräsenz des Forster-Pflanzensammlung ist gut: „Obwohl die Präsen-tation erst seit wenigen Tagen im Internet steht, wurden die Daten bereits von Wissenschaftlern aus Neuseeland, Nordamerika und England genutzt“, so Dr. Heinrichs. Das Forster-Herbar werde immer wieder von Botanikern aus dem In- und Ausland eingesehen und in zahlreichen Fachveröffentlichungen berücksichtigt, weil es viele „Typen“ neuer Arten enthalte, so der Botaniker. „So genannte Erstbeschreibungen von Pflanzen beruhen auf diesen Originalen.“ Georg Forster, der mit einer Tochter des Göttinger Bibliotheksdirektors Christian Gottlob Heyne verheiratet war und auch aufgrund seiner engen Verbundenheit mit dem Philosophen und Physiker Georg Christoph Lichtenberg häufig in Göttingen weilte, überreichte der Universität 1787/88 einen großen Teil seiner Pflanzensammlung.
Das Göttinger Universitätsherbarium umfasst fast eine Million getrockneter Pflanzen und zählt zu den bedeutendsten botanischen Sammlungen Deutschlands. In näherer Zukunft sollen weitere Teile der Samm-lung aufgearbeitet und für eine Internetpräsentation vorbereitet werden.
Kontaktadresse:
Dr. Jochen Heinrichs
Georg-August-Universität Göttingen
Biologische Fakultät
Albrecht-von-Haller-Institut für Pflanzenwissenschaften
Abteilung Systematische Botanik
Untere Karspüle 2, 37073 Göttingen
Tel. (0551) 39-2329, Fax (0551) 39-2220
e-mail: jheinri@gwdg.de
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Weitere Informationen:
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