Bush-Regierung startet Monitoring-System gegen Bioterror

Kein Schutz aber mehr Zeit für medizinische Hilfe im Fall der Fälle

Als Schutzmaßnahme gegen den Bioterror will die Bush-Regierung ein nationales Umweltüberwachungssystem einsetzen. Das System soll innerhalb von 24 Stunden klären, ob Anthrax-, Pocken-, oder andere tödliche Keime in die Luft abgegeben wurden. Der Einsatz des Systems wurde laut einem New-York-Times-Bericht bereits von einem Regierungsbeamten bestätigt. Offiziellen Angaben zufolge wird das System an sich die Amerikaner zwar nicht vor einem bakteriellen Angriff schützen. Eine Früherkennung würde aber der Regierung mehr Zeit verschaffen, medizinische Hilfsmittel bereitzustellen. Je früher Menschen geimpft oder mit Antibiotika behandelt würden, umso geringer sei die Todesrate, heißt es in der Begründung. Das Weiße Haus plant nicht, den Start des Systems anzukündigen.

Das System wurde in den vergangenen neun Monaten getestet. Es wird größtenteils das Luftgüteüberwachungssystem der Environmental Protection Agency EPA adaptieren, das landesweit rund 3.000 Monitoring-Stationen, die ungewöhnliche Mengen einer ganzen Bandbreite von Pathogenen registrieren, betreut. Durch die Verbindung der EPA-Monitoring-Stationen mit 120 Analyselabors, die wiederum mit den Centers for Disease Control and Prevention in Kontakt stehen, kann mit einem Ergebnis innerhalb von 24 Stunden, wenn nicht sogar zwölf Stunden, gerechnet werden.

Experten des Regierungsprogramms gehen davon aus, dass der Start des neuen Systems Bio-Watch in New York erfolgen wird. Dass die Installierung des Systems durch das neu geschaffene „Department of Homeland Security“ in Verbindung mit einer bestimmten Terrorbedrohung steht, will man offiziell nicht bestätigen. Die Entwicklung des Systems sieht man demnach nicht im Zusammenhang mit dem Irak, vielmehr mit „der Vorbereitung des Landes.“

Über die Kosten des Programms herrscht Stillschweigen. Offiziell heißt es, „relativ teuer“. Wie gut das System arbeitet wird sich herausstellen. Man weiß zumindest bereits, dass es den Anthrax-Anschlag im Oktober 2001 möglicherweise nicht erkannt hätte. Grund dafür ist, dass der Ausbruch auf kleine Anthrax-Mengen zwischen ein und zwei Gramm zurückzuführen war und die Freisetzung im Gebäude erfolgte, wo es kein Monitoring gibt. Das System wird daher einen Ausbruch in Kaufhäusern oder U-Bahnen nicht detektieren.

Media Contact

Sandra Standhartinger pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.nytimes.com

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