Erfolgreiches Experiment für die Koordinierung europäischer Wissenschaftler
Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist für die Menschheit von vitaler Bedeutung. Ein kürzlich im Rahmen des EESD-Programms finanziertes Projekt soll gewährleisten, dass der Mensch noch für lange Zeit großen Nutzen aus der marinen Lebensvielfalt ziehen kann.
Die biologische Vielfalt oder Biodiversität ist ein Maß für die Vielfältigkeit von Genen, Spezies, Lebensräumen, Landschaften, Verhaltensweisen und anderen Faktoren. Sie ist eine unabdingbare Voraussetzung für das Leben auf der Erde, denn sie gewährleistet die ausreichende Verfügbarkeit von sauberer Luft, sauberem Wasser, sauberem Boden und anderen natürlichen Ressourcen. Nur durch biologische Vielfalt ist gesichert, dass der Mensch ein Dach über dem Kopf hat, sich kleiden kann, genug zu essen hat und sich durch Medikamente gesund erhalten kann.
Eine wesentliche Komponente der biologischen Vielfalt insgesamt ist die Biodiversität des marinen Lebens. Welche Bedeutung gerade dieser Komponente zukommt, wird klar, wenn sich vor Augen hält, dass rund sechzig Prozent der Weltbevölkerung nicht weiter als 100 Kilometer vom Meer entfernt leben. Die industrielle Fischerei beispielsweise verdankt ihre Existenz ausschließlich der marinen Biodiversität. Weniger handfest, aber nicht minder wertvoll sind Parameter wie z.B. die ästhetischen Aspekte und der Freizeitwert des Meeres. Dieses Thema ist also recht komplex.
Bislang wurde nur wenig unternommen, um die Forschungsaktivitäten von Wissenschaftlern zu koordinieren, die sich in der Europäische Union und darüber hinaus mit diesem Gebiet beschäftigen. Dies zu ändern, war das Ziel des Projekts BIOMARE, an dem mehr als 20 Organisationen aus 17 Ländern beteiligt waren.
Das naturgemäß große Ausmaß des Projekts führte zu einem intensiv vernetzten Arbeiten der Teilnehmer. Ein wichtiges Ergebnis war die Erarbeitung einer gemeinsamen Methodik für die Auswahl von Referenzstandorten zur Untersuchung der marinen Biodiversität. Darüber hinaus einigte man sich auf eine Standardisierung von Kenngrößen und Indikatoren der marinen Biodiversität. Dies wird das Vergleichen der Forschungsarbeiten unterschiedlicher Institute künftig erleichtern, da nun ein allgemein anerkanntes Rahmenwerk zur Verfügung steht.
Um eine zentrale Informationsressource zu schaffen, die auch aktuelle Daten enthält, wurde eine Website eingerichtet. Von dieser Plattform aus können Veröffentlichungen wie auch Informationen über bevorstehende Konferenzen höchst einfach verbreitet werden. Mit BIOMARE gelang es außerdem, eine erste europäische Konferenz über marine Biodiversität zu organisieren. Zu den Veröffentlichungsaktivitäten gehört auch die Publikation von zwei umfassenden Büchern zu diesem Thema.
BIOMARE ist ein exzellentes Beispiel für ein Projekt zur optimierten Nutzung von – sowohl personell als auch finanziell – begrenzten Ressourcen auf einem wichtigen Gebiet der Wissenschaft. Die Arbeit wird fortgesetzt. Auf der Website des Projekts (http://www.biomareweb.org/) können sich sowohl Wissenschaftler als auch die interessierte Öffentlichkeit über verschiedene Themen rund um die marine Biodiversität informieren.
Kontakt
HUMMEL, Herman (Professor)
NIOO-CEME
Ecosystem Studies
Monitor Taskforce
Senior scientist
Korringaweg 7
4401 NT
Yerseke
NETHERLANDS
Tel: +31-113-577484-300
Fax: +31-113-573616
E-Mail: h.hummel@nioo.knaw.nl
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