Wie sich Allergien verhindern lassen
Wissenschaftler der Johannes Gutenberg-Universität Mainz haben entscheidende Bedeutung von IL-10 bei Mäusen festgestellt. Botenstoff soll jetzt auch beim Menschen getestet werden.
Nicht bei allen Menschen führt der Kontakt mit Stoffen, die Allergien auslösen, auch zu einer allergischen Erkrankung, wie zum Beispiel einem allergischen Kontaktekzem. Hautärzte gehen davon aus, dass hierfür häufig eine längere Auseinandersetzung des Körpers mit solchen Stoffen in niedrigsten Mengen verantwortlich sein könnte. Denn dieser Kontakt mit Allergenen in kleinen Mengen verhindert, zumindest bei Mäusen, das Auftreten von Allergien und erzeugt eine Toleranz gegen Allergie auslösende Stoffe.
Ein Team aus Wissenschaftlern der Hautklinik der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat jetzt entdeckt, wie eine solche Toleranz entsteht. Wie die Mediziner der Forschergruppen um Marcus Maurer und Kerstin Steinbrink im Fachblatt Journal of Clinical Investigation berichten, sind hierfür die Wirkungen von hoch spezialisierten Zellen des Immunsystems, sogenannten präventiven T Zellen, verantwortlich. Diese werden von anderen Zellen des Immunsystems durch einen speziellen Botenstoff, das IL-10, dazu gebracht Allergien zu verhindern. Mäuse, die kein IL-10 produzieren, können auch keine Toleranz gegen Allergie-auslösende Stoffe entwickeln. Und in Mäusen, die mit IL-10 behandelt wur-den, war das Entstehen von Allergien so stark verhindert, dass praktisch keine allergischen Reaktionen mehr ausgelöst werden konnten.
Ob IL-10 auch beim Menschen dem Auftreten von Allergien vorbeugen kann, soll nun in klinischen Studien geprüft werden.
Kontakt und Informationen:
PD Dr. med. Marcus Maurer
Hautklinik, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Tel. 06131/175293 oder 175469
E-Mail: maurer@hautklinik.klinik.uni-mainz.de
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.uni-mainz.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie
Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.
Neueste Beiträge
Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen
Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…
Organoide, Innovation und Hoffnung
Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…
Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis
Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…