Neues Element nach deutschem Entdeckungsort benannt
Das chemische Element mit der Ordnungszahl 110 ist nach der Stadt Darmstadt, wo der Stoff 1994 entdeckt wurde, offiziell „Darmstadtium“ getauft worden.
Die Benennung wurde am 16. August auf der Generalversammlung der International Union of Pure and Applied Chemistry (IUPAC) in Ottawa bestätigt. Darmstadtium – mit dem chemischen Symbol Ds – steht in der langen Tradition, neue Elemente in Anlehnung an ihren Entdeckungsort zu benennen.
Darmstadtium wurde von einem Forscherteam der Gesellschaft für Schwerionenforschung (GSI) in Darmstadt um Dr. Sigurd Hofmann entdeckt. Das neue Element entstand durch Fusions-Verdampfung, indem ein angereichertes Ziel aus Blei mit Nickelionen bombardiert wurde.
Die Entdeckung wurde bereits 2001 von einer Arbeitsgruppe der IUPAC bestätigt, und traditionsgemäß durften Dr. Hofmann und seine Kollegen einen Namen und ein chemisches Symbol für das Element 110 vorschlagen.
Im Gespräch mit CORDIS-Nachrichten sagte Dieter Ackermann vom Schwerelemente-Team der GSI: „Die Benennung des Elements mit „Darmstadtium“ setzt eine Tradition fort, die in den 50er Jahren mit Californium begann. Außerdem stammen viele Mitarbeiter der GSI aus Darmstadt und Umgebung; mit der Namensgebung soll auch ihr Beitrag zu dieser Entdeckung gewürdigt werden.“
Seit 1939 wurden in Laboratorien viele neue Elemente entwickelt. Manche wurden auch im nuklearen Fallout bei Atomwaffentests in den 50er Jahren entdeckt. Die natürlich vorkommenden Elemente enden mit der Ordnungszahl 92 (Uran).
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