Reformiertes Chemiestudium im zweiten Jahr


Rostocker Fachbereich begrüßt mehr Studienanfänger

Es hat sich jetzt offenbar auch unter den Abiturienten herumgesprochen, dass die Rostocker Universität ein attraktives Chemiestudium bietet: Knapp 40 Studienanfänger haben sich zum Beginn des Wintersemesters neu eingeschrieben. „Das sind mehr, als manch einer der großen Chemie-Fachbereiche in Deutschland vorweist“, sagt Professor Hartmut Oehme, bis vor kurzem Sprecher des Fachbereichs.

Ein Grund für den erfreulichen Zuwachs können die zurzeit recht guten Berufsaussichten für die Studienanfänger sein: Für 2005 wird ein Mangel an Chemie-Absolventen vorausgesagt. Doch spielen für die Chemiestudenten bei der Wahl ihres Faches Arbeitsmarktgesichtspunkte in der Regel keine große Rolle. So sind die Ursachen für das gestiegene Interesse vielleicht am ehesten hausgemacht: Als einer der bundesweit ersten hat der Rostocker Fachbereich den Diplomstudiengang bereits im letzten Jahr grundlegend reformiert.

In einem sechssemestrigen Basisstudium erfolgt nun die theoretische Ausbildung in den chemischen Kernfächern sowie in Biochemie und Ökologischer Chemie und Nebenfächern wie Toxikologie und Rechtskunde. Damit verbindet sich das Erlernen der experimentellen Grund-Fertigkeiten für das Arbeiten im Labor. Es steht den Studierenden offen, nach den ersten drei Jahren das Studium am Fachbereich mit dem international anerkannten Abschluss „Bachelor of Science“ abzuschließen und direkt in die Berufstätigkeit zu gehen oder an eine andere Universität im In- oder Ausland zu wechseln. An das Basisstudium knüpft das viersemestrige Schwerpunktstudium an, in dem sich die Studierenden auf eine von vorerst vier Vertiefungen – Organische, Anorganische, Physikalische Chemie oder Umweltchemie – spezialisieren.

Dass diese Reform, die auch die Einführung studienbegleitender Prüfungen und eines Leistungspunktesystems umfasst, so schnell kam, hängt zu einem guten Teil mit der Evaluation zusammen. Vor drei Jahren untersuchte der Fachbereich die Qualität von Studium und Lehre und ließ sie durch Gutachter aus anderen Universitäten bewerten. Neben viel Lob für das Lehramtsstudium im Fach Chemie und die Organisation der Laborpraktika erhielt der Fachbereich auch Unterstützung für seine Idee, den Diplom-Studiengang zu reformieren. In einer Zielvereinbarung mit der Universitätsleitung legte sich der Fachbereich – neben weiteren Maßnahmen, mit denen er Konsequenzen aus der Evaluation zog – auf die Neustrukturierung des Studiums fest und setzte sie in kurzer Zeit um.

Bei allen Änderungen hat der Fachbereich an einer bewährten Stärke festgehalten: die intensive Begleitung der Studierenden vom ersten Semester bis zur Diplomarbeit. Der gute Kontakt zwischen den Lehrenden und den Studierenden bleibt, da ist sich Prof. Oehme sicher, auch bei den nun wieder größeren Studierendenzahlen erhalten.

Philipp Busch
Dezernat Studium und Lehre
T: 0381 498 1243

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