Marktentwicklung optischer Datenspeicher aus Polycarbonat
Gemeinsam mit Philips war Bayer 1982 mit Hilfe eines speziell entwickelten Polycarbonattyps mit dem Handelsnamen Makrolon ein Pionier der Herstellungs-Technologie für Compact Disks. Ausgehend von einem Jahresverbrauch von cirka 100.000 Tonnen Polycarbonat für optische Datenspeicher in 1995, entwickelte sich dieser Markt überproportional auf insgesamt 350.000 Tonnen im Jahr 2000. Bei geschätzten jährlichen Zuwachsraten von 20 Prozent wird für 2005 ein Jahresverbrauch von rund 700.000 Tonnen prognostiziert – eine Verdopplung in fünf Jahren.
Der Gesamtverbrauch an 350.000 Jahrestonnen Polycarbonat in 2000 unterteilt sich in 75 Prozent für Audio CDs und CD-ROMs, 21 Prozent für bespielbare CD-Rs und vier Prozent für DVDs. In konkreten Stückzahlen ausgedrückt bedeutet dies, dass sich die im Jahr 2000 insgesamt produzierten cirka 21 Milliarden optische Datenspeicher wie folgt aufteilen: 16 Milliarden Audio CDs und CD-ROMs, vier Milliarden CD-Rs sowie 900 Millionen DVDs.
Der Markttrend insgesamt geht voraussichtlich dahin, dass sich der Bedarf an Audio CDs und CD-ROMs bei gleichzeitigem enormen Wachstum für CD-Rs und DVDs insgesamt veringert. Es wird prognostiziert, dass sich der für 2005 erwartete Jahresverbrauch von insgesamt 700.000 Tonnen Polycarbonat in 40 Prozent für Audio CDs und CD-ROMs, 37 Prozent für CD-Rs und bereits 23 Prozent für DVDs untergliedert.
Entscheidend für das rasante Wachstum von Polycarbonat für optische Datenspeicher war die marktgerechte Weiterentwicklung der Speichermedien mit immer höherer Speicherdichte. Ausgehend von der ursprünglich als Musikträger entwickelten Compact Disk folgte die CD-ROM als Datenspeicher mit 680 Megabyte Speichervolumen bevorzugt für Textdaten. Auf ihr lassen sich Informationen von 240.000 beschriebenen DIN A 4-Seiten ablegen. Mit der Weiterentwicklung der CD zur Digital Versatile Disk, kurz DVD, bietet sich heute die Möglichkeit, ganze Kinofilme mit Audiospuren in mehreren Sprachen in höchste Bildqualität digital abzuspeichern. Je nach Ausführung bieten DVDs, die der CD sehr ähnlich sehen, zwischen vier und 18 Gigabyte Speicherkapazität. Eine DVD-10 etwa bietet 9,4 GB Speicherplatz, das entspricht 5.000 HD-Disketten oder 14 CD-ROMs. Mit ein und demselben Kunststoff Polycarbonat konnte also von der CD bis zur DVD eine Steigerung des Speichervolumens um den Faktor 25 erzielt werden.
Die optischen Datenträger von Morgen werden mit blauem Laserlicht ausgelesen werden die geringere Wellenlänge ermöglicht es, noch kleinere Pits als bisher zu unterscheiden. Eine weitere technische Entwicklung wird dahin gehen, die Pits nicht mehr wie bisher unter einer Schicht aus Makrolon unterzubringen, sondern für bereits in der Entwicklung befindliche Datenträger mit 20 bis 25 Gigabyte Speichervermögen mehr oder weniger direkt an der Oberfläche. Für beide Zukunftsprojekte hat Bayer mit den Weiterentwicklungen Makrolon DP 1-1265 und ST-3000, einem Produkt des Gemeinschaftsunternehmens Teijin Bayer Polytech, geeignete Produkte erfolgreich in der Entwicklung.
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