Entdeckung eines neuen Peptids, das bei der Ernährung eine wichtige Rolle spielt
Französische Forscher des INSERM haben bei Amphibien ein Neuropeptid isoliert, das den Appetit der Mäuse wesentlich stimuliert, wenn es ihnen direkt ins Gehirn injiziert wird. Ihre Arbeiten wurden im Fachjournal Proceedings of National Academy of Sciences veröffentlicht.
Neuropeptide spielen bei der Informationsverarbeitung im Gehirn eine Schlüsselrolle. Das Forschungsteam um Hubert Vaudry hat eine Reihe von Neuropeptiden gefunden, die man bei einer großen Anzahl von Arten findet. Dies läßt den Schluß zu, dass diese Neuropeptide die Evolution ohne große Modifikationen durchlaufen haben. In dieser Proteingruppe gibt es insbesondere ein Neuropeptid, das auch bei Ratten und Menschen vorkommt. Das Forschungsteam hat gezeigt, dass sich dieses Protein insbesondere auf Hirnregionen konzentriert, die für ihre Wirkung auf das Ernährungsverhalten bekannt sind.
Um diese Hypothese zu bestätigen, haben die Forscher das Neuropeptid in das Gehirn von Mäusen injiziert. Die Folge: der Appetit der Labortiere hatte sich wesentlich vergrößert.
Die Arbeiten von Hubert Vaudry könnten neue Wege für Therapien im Bereich Ernährungsstörungen eröffnen.
Kontakt: Hubert Vaudry, E-mail: hubert.vaudry@univ.rouen.fr
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