Für Akne entscheidende Gene sequenziert

Genom von Propionibacterium acnes besteht aus 2.333 Genen

Ein Team der Georg-August-Universität Göttingen hat Gene identifiziert, die bei Akne Bakterien helfen anzugreifen und Teile der menschlichen Haut zu zerstören. Weitere Gene spielten eine Rolle beim Auslösen einer Entzündung. Die Erkenntnis wie die Bakterie Akne verursacht, kann neue Ansätze für die Entwicklung von Medikamenten liefern, schreiben die Autoren in Science. Von Akne sind bis zu 80 Prozent der Jugendlichen aber auch ältere Menschen betroffen. Unklar ist laut dem leitenden Wissenschafter Holger Brüggemann derzeit auch, warum manche Menschen für Akne anfälliger seien als andere. Er geht jedoch davon aus, dass das Immunsystem eine wichtige Rolle spielt. „Wenn die Bakterie die menschliche Haut angreift, kommt es zu einer Entzündung. Wir nehmen an, dass das Immunsystem jedes Menschen unterschiedlich reagiert.“

Es war bekannt, dass die normalerweise harmlose Bakterie Propionibacterium acnes bei einer Erkrankung eine Rolle spielt. Sie lebt in den Drüsen, die Öl in das Haarfollikel abgeben. Das Team sequenzierte das gesamte Genom der Bakterien und identifizierte 2.333 Gene. Die Funktion vieler dieser Gene erklärte, wie die Bakterie Akne auslösen kann. Bei vielen handelte es sich um Enzyme, die die Haut in Mitleidenschaft ziehen. Die Bakterie ernährt sich von den Produkten dieses Abbauprozesses. Der nächste Schritt sei laut Brüggemann daher die Entwicklung eines Behandlungsansatzes, der genau auf diese Enzymsysteme abzielt.

Media Contact

Michaela Monschein pressetext.austria

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Sensoren für „Ladezustand“ biologischer Zellen

Ein Team um den Pflanzenbiotechnologen Prof. Dr. Markus Schwarzländer von der Universität Münster und den Biochemiker Prof. Dr. Bruce Morgan von der Universität des Saarlandes hat Biosensoren entwickelt, mit denen…

3D-Tumormodelle für Bauchspeicheldrüsenkrebsforschung an der Universität Halle

Organoide, Innovation und Hoffnung

Transformation der Therapie von Bauchspeicheldrüsenkrebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom) bleibt eine der schwierigsten Krebsarten, die es zu behandeln gilt, was weltweite Bemühungen zur Erforschung neuer therapeutischer Ansätze anspornt. Eine solche bahnbrechende Initiative…

Leuchtende Zellkerne geben Schlüsselgene preis

Bonner Forscher zeigen, wie Gene, die für Krankheiten relevant sind, leichter identifiziert werden können. Die Identifizierung von Genen, die an der Entstehung von Krankheiten beteiligt sind, ist eine der großen…