Neues Buch: "Evolutionsbiologie"
Die Heidelberger Biologen Volker Storch und Michael Wink und der Münchener Mediziner und Biologe Ulrich Welsch legen umfassende „Evolutionsbiologie“ vor – Jeder Leser kann sich Anregungen holen, der etwas über Erd- und Organismengeschichte und schließlich über sich selbst lernen möchte.
Wer in diesen Tagen eines der führenden Journale der Naturwissenschaften durchmustert, wird kaum ein Heft finden, in dem nicht von „Evolution“ die Rede ist. Auch in Magazinen, Zeitungen und in der Tagespresse erscheinen Nachrichten wie „Neue Menschenfunde“, „Die Stellung des Neanderthalers“, „Noch größere Dinosaurier als bisher“, „Darwin im Unrecht“, „Haeckel als Fälscher“, „Genomkartierung“, „Gentransfer“ und andere, aber wer kann diese schon einordnen?
Im Allgemeinen versprechen derartige Meldungen Sensationen, und in der Tat hat es auch nie einen so dramatischen Fortschritt in der Evolutionsbiologie gegeben wie in der letzten Zeit. Wesentliche Impulse gehen von Paläontologie und Paläanthropologie aus, besonders nachhaltig wirkt sich jedoch die Molekularbiologie auf unser heutiges Bild von der Welt der Organismen und unserer eigenen Art aus. Der Mensch ist das erste Lebewesen in der Evolution, das die Fähigkeit hat, sich selbst und andere Organismen genetisch zu verändern. Die sich daraus ergebenden Konsequenzen vermitteln manchen Menschen Optimismus, anderen Ängste.
Darüber hinaus ist das Denken in Kategorien der Evolution von anderen Wissenschaften übernommen worden und hat diese zum Teil stark beeinflusst. In dieser Situation haben die Autoren, die seit vielen Jahren evolutionsbiologisch arbeiten und als Verfasser von Lehrbüchern, die in sieben Sprachen übersetzt wurden, tätig sind, das verlässliche Wissen in lernbarer Art zusammengestellt und neue Entwicklungen aufgesetzt und bewertet.
Das Sachbuch hat Lehrbuchcharakter und behandelt die Geschichte der Naturerkenntnis, die Entfaltung der Organismen in der Erdgeschichte, Mechanismen und Ursachen der Evolution, Molekulare Evolutionsforschung und die Abstammung des Menschen.
Nicht jeder Leser wird gleichermaßen Zugang zu allen Teilbereichen finden, aber Anregungen kann sich jeder holen, der etwas über Erd- und Organismengeschichte und schließlich über sich selbst und den Menschen im allgemeinen lernen möchte. Eine große Zahl von Exkursen lockert den Text auf. Das Spektrum reicht von Erdgeschichte über Molekularbiologie bis zu Sozialbiologie, Infantizid und Intelligenz.
Die Heidelberger Autoren
Prof. Dr. Volker Storch, geboren 1943, studierte Biologie und Chemie in Kiel, wurde dort 1968 bei Professor Remane promoviert und habilitierte sich 1971 ebenfalls in Kiel im Fach Zoologie. Anschließend war er außer in Kiel noch in Hamburg und Süd-Ost-Asien in der Forschung und in der Lehre tätig. 1979 wurde Volker Storch ordentlicher Professor an der Universität Heidelberg. Seine langjährigen Arbeitsschwerpunkte sind die vergleichende und experimentelle Ultrastrukturforschung (Beeinflussung von Zellen durch Umwelteinflüsse) unter Betonung angewandter Aspekte, bevorzugt an Krebsen und Fischen. Gemeinsam mit Ulrich Welsch hat Volker Storch mehrere Lehrbücher verfasst, die in sieben Sprachen übersetzt wurden.
Prof. Dr. Michael Wink, geboren 1951, studierte Biologie und Chemie in Bonn und wurde 1980 an der TU Braunschweig promoviert. 1985 habilitierte er sich dort im Fach Pharmazeutische Biologie. Von 1986 bis 1988 war Michael Wink Heisenbergstipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft und Gruppenleiter am Genzentrum der Universität München, von 1988 bis 1989 war er Professor für Pharmazeutische Biologie an der Universität Mainz. Seit 1989 ist er Ordinarius für Pharmazeutische Biologie an der Universität Heidelberg. Seine Arbeitsgebiete sind Biochemie und Molekularbiologie, biogene Wirkstoffe, chemische Ökologie, Ornithologie, molekulare Evolution und Sytematik.
ISBN 3-540-41880-6
Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York
Rückfragen bitte an:
Prof. Dr. Volker Storch
Zoologisches Institut der Universität Heidelberg
Tel. 06221 545655, Fax 546162
E-Mail: volker.storch@urz.uni-heidelberg.de
Dr. Michael Schwarz
Pressesprecher der Universität Heidelberg
Tel. 06221 542310, Fax 542317
E-Mail: michael.schwarz@rektorat.uni-heidelberg.de
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