Schonende UVA-Testmethode für Sonnenschutzmittel
Immer mehr Menschen leiden an chronischen Hautschäden, die durch die energiereiche UV-Strahlung der Sonne verursacht wurden. Die UVB-Strahlung ist für den akuten Schaden Sonnenbrand verantwortlich. Die UVA-Strahlung dringt tiefer in die Haut ein und kann zur Abschwächung der Abwehrreaktionen des Körpers und zu Langzeitschäden wie vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs führen. Zur besseren Bestimmung der UVA-Schutzwirkung von Sonnenschutzmitteln haben Wissenschaftler der Forschungsgemeinschaft für die kosmetische Industrie mit Unterstützung der AiF eine besonders schonende Messmethode am Menschen entwickelt.
Bislang wird meist eine Methode herangezogen, die die Bräunungsreaktion der Haut misst. Die Probanden werden mit „hochsommerlichen“ UVA-Dosen von über 10 Joule pro Quadratzentimeter Haut bestrahlt. Vorhandene Möglichkeiten der Messung unter künstlichen Bedingungen (in vitro) sind schwierig auf den Menschen zu übertragen. Die neue Methode fußt auf den Reaktionen im lebenden Organismus, wenn die Balance zwischen oxidativen Prozessen und antioxidativen Schutzsystemen gestört wird, beispielsweise durch UVA-Strahlung. Es kommt zur erhöhten Bildung freier Radikale, die lebende Zellen schädigen können. Ein Teil der Energie dieser Reaktion wird in Form von Photonen freigesetzt. Diese Photonenemission (Chemolumineszenz) der Haut und die Beeinflussbarkeit dieser Signale durch das Aufbringen kosmetischer Wirkstoffe kann leicht gemessen werden. Ein Photomultiplier sammelt und verstärkt in einem abgedunkelten Raum bereits sehr schwache Signale. Die notwendige UVA-Dosis von 1 Joule pro Quadratzentimeter liegt weit unterhalb der für Bräunungs-Messungen benötigten Strahlungsmenge und ruft keine sichtbare Veränderung der Haut hervor.
Ansprechpartner: Dr. Andreas Schrader, Wissenschaftliches Institut der Forschungsgemeinschaft für die kosmetische Industrie, Holzminden,
E-Mail: webmaster@fki-ev.de, Tel.: 05531 9313-0
Pressearbeit: Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen „Otto von Guericke“ (AiF), Silvia Behr, E-Mail: presse@aif.de, Tel.: 0221 37680-55
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