Erster Versuch Sehfähigkeit mit Gentherapie wiederherzustellen

Wissenschafter des Moorfields Eye Hospital haben weltweit erstmals versucht, eine krankheitsbedingte Einschränkung der Sehfähigkeit mittels Gentherapie zu behandeln. Sie operierten den Briten Robert Johnson, der an einer Augenkrankheit leidet, die sich mit fortschreitendem Alter verschlechtert. Derzeit kann der Patient, dem in ein Auge Gene eingesetzt wurden, während des Tageslichtes Umrisse erkennen. Während der Dunkelheit erkennt er nur wenig. Es wird laut BBC mehrere Monate dauern, bis sich zeigt, ob der Eingriff ein Erfolg war oder nicht. Sollte der Versuch erfolgreich sein, könnte in Zukunft eine Vielzahl von vererbten Erkrankungen des Sehapparates behandelt werden.

Johnson Krankheit wird durch das schadhafte Gen RPE65 verursacht. Dieser Defekt verhindert, dass die Zellschicht der Retina im hinteren Bereich des Auges fehlerfrei arbeitet. Normalerweise nehmen diese Zellen Licht wahr. Bei diesem Patienten sind sie beschädigt und verhindern ein normales Sehen. Bei der Operation wurden Kopien des defekten Gens in den hinteren Bereich des Auges eingesetzt. Es wird gehofft, dass die Ersatzgene der Netzhaut wieder ermöglichen auf Lichtreize zu reagieren und so die Sehfähigkeit verbessern.

Das Verfahren hat im Labor und bei Tierversuchen funktioniert. Johnson ist einer von zwölf jungen Patienten, bei denen überprüft werden soll, ob sich diese Ergebnisse auch auf den Menschen übertragen lassen. Der leitende Wissenschafter Robin Ali vom University College London Institute of Ophthalmology arbeitet gemeinsam mit Kollegen seit 15 Jahren an der Entwicklung dieses Verfahrens. Der operierende Chirurg James Bainbridge erklärte, dass der Ausgang des Eingriffes ungewiss sei. „Wir wissen einfach nicht genau, wie die Retina reagieren wird.“

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Michaela Monschein pressetext.austria

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