Clownfische kommunizieren mit Zähneknirschen
Belgische Forscher haben bei Clownfischen eine bisher unbekannte Art der Lauterzeugung entdeckt: Durch schnelles Zusammenschlagen ihrer Backenzähne erzeugen die Fische Töne. Mit einer Kombination aus Ton- sowie Hochgeschwindigkeitsvideoaufnahmen und Röntgenbildern konnten die Wissenschaftler diese Geräusche, die sowohl bei der Balz als auch bei Kämpfen ertönen, aufnehmen, berichten sie in der jüngsten Ausgabe des Wissenschaftsmagazins Science.
Clownfische sind seit dem Disney-Zeichentrickfilm Nemo in aller Munde. Das Forscherteam um Eric Parmentier von der Universität von Liege hat bei der Spezies Amphiprion clarkii entdeckt, dass die Bandbreite an erzeugten Geräuschen bei den Fischen ziemlich groß ist. Die Töne bestehen aus Folgen von bis zu acht Einzelpulsen, die nur Sekundenbruchteile andauern. Dass Clownfische Klickgeräusche zur Verteidigung ihres Reviers oder zur Balz von sich geben können, war bereits seit 80 Jahren bekannt. Unklar war den Wissenschaftlern allerdings bislang, wie diese Töne erzeugt werden. „Die Fische machen Geräusche, die so klingen, wie wenn jemand an eine Türe klopft“, meint der Wissenschaftler.
Um hinter die Technik der Fische zu kommen, zeichnete Parmentier die Geräusche auf und synchronisierte diese mit Hochgeschwindigkeitsvideoaufnahmen, an die in einigen Fällen zusätzlich ein Röntgengerät angeschlossen war. Auffällig war die Tatsache, dass die Fische, wenn sie die Töne abgaben, schnelle Bewegungen vollzogen. Dabei ergaben die Untersuchungen, dass die Fische ihren Zungenbeinbogen absenkten, den Schultergürtel nach hinten bewegten und den Unterkiefer schlossen. Die Backenzähne der Fische schlugen dabei zusammen und produzieren die Laute.
„Die meisten Menschen wissen nicht, dass Fische überhaupt Laute erzeugen können“, so Parmentier. Wenn ein Eindringling auf die Laute eines Fisches nicht reagiert, werde er sofort attackiert. Es sei außerdem das erste Mal, dass Tiere entdeckt wurden, die mit Hilfe von Zähneklappern Geräusche von sich geben. Bekannt sind auch Fische, die durch das Aneinanderreiben von Kieferknochen – zum Kauen, nicht zum Jagen – Töne erzeugen können. Auch gebe es Fische, die mithilfe ihrer Schwimmblase Geräusche produzieren. In einigen Studien gingen Wissenschaftler sogar davon aus, dass Fische ihre „Hausriffe“ anhand von spezifischen Geräuschen identifizieren können.
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