Entdeckung eines ganz neuen Frostschutzmittels
Die Forscher haben entdeckt, dass die nach der Tiefkühlung einer Wasser-Zirkoniumacetat-Lösung entstandenen Eiskristalle eine geordnete Struktur aufweisen. Im Gegensatz dazu besitzen die ohne Zirkoniumacetat-Zusatz gebildeten Eiskristalle keine besonders gleichmäßige Struktur.
Dieses Ergebnis ist sehr verblüffend, denn Zirkoniumacetat gehört zu den Salzen (aus positiv (Kationen) und negativ (Anionen) geladenen Teilchen zusammengesetzte neutrale ionische Verbindungen) und unterscheidet sich demzufolge in seiner Struktur erheblich von den üblichen aus Makromolekülen bestehenden Frostschutzmitteln. Die Steuerung des Wachstums von Eiskristallen durch Zirkoniumacetat erfolgt auf verschiedenen Ebenen: Verringerung der Wachstumsgeschwindigkeit von Eiskristallen, Herabsenken des Gefrierpunktes oder Steuerung der Eiskristallstruktur.
Zirkoniumacetat weist gegenüber bereits vorhandenen natürlichen und synthetischen Frostschutzmitteln eindeutige Vorteile auf: kostengünstige Herstellung, Stabilität, einfache Nutzung. Diese Kriterien sind für industrielle Anwendungen entscheidend.
[1] Link zur Original-Veröffentlichung: http://www.plosone.org/article/info%3Adoi%2F10.1371%2Fjournal.pone.0026474
Kontakt: Sylvain Deville, CNRS-Forscher am Labor für die Synthese und Funktionalisierung von Keramik – Tel.: +33 4 32 50 06 59 – E-Mail: sylvain.deville@saint-gobain.com
Quelle: Pressemitteilung des CNRS – 21/10/2011 – http://www2.cnrs.fr/presse/communique/2326.htm
Redakteur: Lucas Ansart, lucas.ansart@diplomatie.gouv.fr
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.wissenschaft-frankreich.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie
Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.
Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.
Neueste Beiträge
Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme
Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…
Globale Studie identifiziert Gene für Depressionen in verschiedenen Ethnien
Neue genetische Risikofaktoren für Depression wurden erstmals in allen großen Weltbevölkerungen identifiziert und ermöglichen es Wissenschaftler*innen, das Risiko für Depression unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit vorherzusagen. Die bislang größte und…
Zurück zu den Grundlagen: Gesunder Lebensstil reduziert chronische Rückenschmerzen
Rückenschmerzen im unteren Rückenbereich sind weltweit eine der Hauptursachen für Behinderungen, wobei viele Behandlungen wie Medikamente oft keine dauerhafte Linderung bieten. Forscher des Centre for Rural Health der Universität Sydney…