Fledermäuse pflegen soziale Langzeitbeziehungen mit Verwandten und Bekannten

Das hat ein internationales Forscherteam der Universität Greifswald und der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich herausgefunden. Die Untersuchungsergebnisse wurden in der aktuellen Ausgabe der biologischen Fachzeitschrift Proceedings B aus Großbritannien veröffentlicht.

Fünf Jahre lang wurden Fledermäuse, von denen jede mit einem Mikrochip individuell markiert war, beobachtet. Die Analyse der sozialen Netzwerke in den Fledermauskolonien basiert auf 20.500 individuellen Daten. Die Forscher hatten mit Hilfe automatisierter Lesegeräte die tägliche individuelle Gruppenzusammensetzung der Tiere auslesen können. Dabei wurde festgestellt, dass Fledermäuse Langzeitbeziehungen zu verwandten und aber auch zu unverwandten Koloniemitgliedern aufrechterhalten.

Die Daten offenbarten eine mehrschichtige, bemerkenswert stabile Sozialstruktur innerhalb der Kolonien. „Diese Ergebnisse werfen neues Licht auf den Zusammenhang zwischen komplexen Sozialstrukturen und kognitiven Fähigkeiten bei Tieren. Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Entwicklung großer Gehirne bei einigen Säugetieren im Verlauf der Evolution nicht unbedingt mit hohen kognitiven Herausforderungen zur Aufrechterhaltung von sozialen Bindungen in komplexen Gesellschaften erklärt werden kann,“ so Prof. Dr. Gerald Kerth von der Universität Greifswald.

Ansprechpartner an der Universität Greifswald
Prof. Dr. Gerald Kerth
Angewandte Zoologie und Naturschutz
Zoologisches Institut und Museum
Johann-Sebastian-Bach-Straße 11/12, 17487 Greifswald
Telefon 03834 86-4100
Telefax 03834 86-4252
gerald.kerth@uni-greifswald.de

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Jan Meßerschmidt idw

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