Hamburger Forscherteam optimiert Nanokristalle für Solarzellen

li: Elektronenmikroskopische Aufnahme einer Solarzelle, die mit zwei unterschiedlichen Metall-Elektroden kontaktiert ist (Titan/Platin). re: Schema der Solarzelle mit pos. und neg. Ladungen. UHH/ Klinke

Bleisulfid ist ein Halbleiter, der Licht in elektrischen Strom umwandeln kann. Der Gruppe um Dr. Christian Klinke gelang es nun, zweidimensionale Bleisulfid-Nanokristalle mit variabler Dicke herzustellen. Die erzeugten Strukturen haben eine Fläche von einigen Quadrat-Mikrometern und eine Höhe von zwei bis 20 Nanometern.

Durch die geringe Höhe der Strukturen kommt es zu Quanteneffekten, die die optischen und elektrischen Eigenschaften der Strukturen beeinflussen. So lassen sich die Charakteristika gezielt an die anvisierten Anwendungen anpassen. Bei den Untersuchungen stellte sich heraus, dass eine optimale Schichtdicke existiert, bei der Solarzellen, die aus einzelnen Bleisulfid-Nanokristallen bestehen, eine maximale Effizienz erreichen.

Nanotechnologie ist eine Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts. Materialien mit einer Ausdehnung von nur wenigen Nanometern (einem Millionstel eines Millimeters) weisen besondere optische, magnetische, elektrische und photoelektrische Eigenschaften auf. Die Ergebnisse können in effizienten Leuchtdioden, Solarzellen, neuartigen Sensoren, Fotodetektoren und flexiblen Transistoren, aber auch im biologischen und medizinischen Bereich genutzt werden.

„Wir konnten zeigen, dass die Materialien sehr gut als Transistoren und Solarzellen einsetzbar sind und die Eigenschaften der Bauteile dabei entscheidend von der Schichtdicke der Nanokristalle abhängen“, so Dr. Christian Klinke.

Diese neuen Erkenntnisse, die unter anderem in der Fachzeitschrift „Nanoscale“ ausführlich beschrieben sind, leisten einen entscheidenden Beitrag zum Verständnis der opto-elektronischen Eigenschaften von maßgeschneiderten Nanostrukturen. Sie dienen als Grundstein für die weitere Erforschung nützlicher zweidimensionaler Systeme und ihrer Anwendung.

Link zum Artikel in Nanoscale:

http://pubs.rsc.org/en/content/articlelanding/2015/nr/c4nr06957a

Für Rückfragen und Fotomaterial:
Dr. Christian Klinke
Universität Hamburg
Institut für Physikalische Chemie
Tel.: 040 42838-8210
E-Mail: christian.klinke@chemie.uni-hamburg.de

http://pubs.rsc.org/en/content/articlelanding/2015/nr/c4nr06957a – Photovoltaic effect in individual asymmetrically contacted lead sulfide nanosheets

Media Contact

Birgit Kruse idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.uni-hamburg.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Biowissenschaften Chemie

Der innovations-report bietet im Bereich der "Life Sciences" Berichte und Artikel über Anwendungen und wissenschaftliche Erkenntnisse der modernen Biologie, der Chemie und der Humanmedizin.

Unter anderem finden Sie Wissenswertes aus den Teilbereichen: Bakteriologie, Biochemie, Bionik, Bioinformatik, Biophysik, Biotechnologie, Genetik, Geobotanik, Humanbiologie, Meeresbiologie, Mikrobiologie, Molekularbiologie, Zellbiologie, Zoologie, Bioanorganische Chemie, Mikrochemie und Umweltchemie.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Die Roboterhand lernt zu fühlen

Fraunhofer IWS kombiniert Konzepte aus der Natur mit Sensorik und 3D-Druck. Damit Ernteroboter, U-Boot-Greifer und autonome Rover auf fernen Planeten künftig universeller einsetzbar und selbstständiger werden, bringen Forschende des Fraunhofer-Instituts…

Regenschutz für Rotorblätter

Kleine Tropfen, große Wirkung: Regen kann auf Dauer die Oberflächen von Rotorblättern beschädigen, die Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen können sinken, vor allem auf See. Durch die Entwicklung innovativer Reparaturlösungen…

Materialforschung: Überraschung an der Korngrenze

Mithilfe modernster Mikroskopie- und Simulationstechniken konnte ein internationales Forschungsteam erstmals beobachten, wie gelöste Elemente neue Korngrenzphasen bilden. Mit modernsten Mikroskopie- und Simulationstechniken hat ein internationales Forscherteam systematisch beobachtet, wie Eisenatome…