Photovoltaik bietet Energiesicherheit für fünf Mrd. Jahre
„Photovoltaik bietet eine Preis- und Versorgungsgarantie beim Rohstoff für die kommenden fünf Mrd. Jahre“. Zu diesem Schluss kommt der Energieexperte, Buchautor und Präsident des Verbands Photovoltaic Austria, Hans Kronberger im pressetext-Interview. Am 15. Mai wird der „Tag der Sonne“ begangen.
„Wir möchten an diesem Tag darauf hinweisen, welche Bedeutung die Photovoltaik für die Energiesicherheit der Erde hat“, so Kronberger. Man müsse endlich erkennen, dass die Energiefrage in Zukunft noch mehr eine Rohstofffrage sein werde. „Dabei kommt der Photovoltaik eben aufgrund der Versorgungsgarantie eine besondere Bedeutung zu.“
Die Entdeckung, dass man Licht in Kraft umwandeln könne, ist für Kronberger neben der Erfindung des Rades und des Buchdrucks eine der technisch größten Errungenschaften der Menschheit überhaupt. „Natürlich muss man in der Speichertechnik massiv weiter entwickeln“, argumentiert der Experte. Das sei allerdings alles im Bereich des Machbaren. Er habe bereits vor zehn Jahren darauf hingewiesen, dass der Preis für ein Barrel Rohöl Anfang 2008 die 100-Dollar-Marke überschreiten werde. „Ein Energieumstieg ist damit keine Frage des Wollens mehr, sondern eine schlichte Notwendigkeit.“
Im Mittelpunkt der Arbeit der Photovoltaic Austria stehen eine aktive Öffentlichkeitsarbeit, Mitgliederwerbung und -betreuung, Projektumsetzung und Strategieentwicklung, sowie der Aufbau von Netzwerken. „Die Vernetzung ist das Schlagwort schlechthin“, argumentiert Kronberger. Es gebe fast 50 Länder der Erde, die ein Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien haben, das dem Gesetz Deutschlands nachempfunden ist. „Diese Modelle sehen vor, Strom aus der Sonne zur Wettbewerbsfähigkeit zu führen bzw. den Weg dorthin zu beschleunigen“, so Kronberger. Die österreichische Variante des Gesetzes sei hingegen eine minimalistische. „Das in Arbeit befindliche Ökostromgesetz hat einen Pferdefuss, es sieht vor, dass die Bundesländer die Förderungen für Photovoltaikstrom kofinanzieren müssen. Dies bedeutet einen bürokratischen Aufwand, der mehr kosten wird, als er bringt. Dieser Punkt gehört ersatzlos gestrichen.“
Photovoltaik habe eine andere Ausgangsbasis als andere Erneuerbare: „Wir konkurrieren mit dem Preis des Endverbrauchers, weil Photovoltaik-Strom direkt vom Erzeuger genutzt werden kann.“ Das Durchbruchsszenario sei also dort, wo Verbrauch und die Produktion sich treffen. Kronberger betont im pressetext-Gespräch auch die Leistungsfähigkeit des Solarstroms. „Photovoltaik liefert Spitzenstrom, weil gerade während der Mittagsstunden, wo der Stromverbrauch hoch ist, die größte Menge erzeugt wird.“
Hinsichtlich der Technologie ist Kronberger von der Dünnschichttechnik, die zu einer Entlastung des Siliziumengpasses geführt hat, überzeugt. „Österreich hat in den vergangenen Jahren eine respektable Industrie im Bereich der Photovoltaik aufgebaut. Unternehmen wie Fronius und Stromaufwärts haben einen internationalen Ruf erreicht. Von den Wechselrichtern, die bei Fronius gefertigt werden, gehen 99 Prozent ins Ausland“, so Kronberger. „Die Tätigkeit von Photovoltaic Austria ist nicht auf Gewinn gerichtet. Das Ziel des Verbandes ist es vielmehr, auch in Österreich eine dynamische Marktentwicklung der Photovoltaik zu ermöglichen. Damit unterstützen wir die Entwicklung der Photovoltaik hin zu einer tragenden Säule der Energieversorgung.“ Bisher gehe die österreichische Bundesregierung leider den verkehrten Weg, denn sie habe noch nicht erkannt, dass die zukünftige Stromgewinnung aus den erneuerbaren Energien der einzige Weg sei. „Dabei ist ein intelligenter Mix aus Photovoltaik, Wind- ,Wasser und Biomasse die Chance der Zukunft“, erklärt der Experte abschließend.
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