Hochfrequenztechnik für den Weltmarkt

Am Anfang stand die Idee, mit einem portablen Zeitmesssystem die Zeiterfassung im (Motor-)Rennsport zu revolutionieren. Anders als herkömmliche Systeme sollte die Neuentwicklung nicht nur Messungen auf Asphaltrennstrecken durchführen können, sondern auch im Gelände, auf dem Wasser und in der Luft einsetzbar sein.

In zwei Jahren intensiver Forschungsarbeit entwickelten Prof. Dr.-Ing. Holger Heuermann und sein Mitarbeiter Dipl.-Ing. Kai Hanisch ihren Ansatz weiter und konnten im letzten Jahr das Hochfrequenz-Transpondersystem “MicroLab” erfolgreich bei einem ersten Rennen testen.

Nun ist aus der Forschungs- eine Geschäftsidee geworden: Als Spin-Off der FH Aachen wird Prof. Heuermann diese und weitere Entwicklungen aus dem Bereich Hoch- und Höchstfrequenztechnik in Zukunft mit der Firma Heuermann HF-Technik GmbH (HHF) weltweit vermarkten. Unterstützt wird der Professor aus dem Lehrgebiet Hoch- und Höchstfrequenztechnik am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik der FH Aachen von seinen Mitarbeitern Dipl.-Ing. Kai Hanisch und Dipl.-Ing. Kokulathasan Thalayasingam.

Schwerpunkt und Kernkompetenz der Firma sind die Planung, Entwicklung, Herstellung und der Service für Systeme, Anlagen und Instrumente aus dem Bereich Informations-, Kommunikations-, Hochfrequenzmess- und Mikrowellentechnologie. Neben Standardlösungen bietet die Firma auch individuell angepasste Produkte und Problemlösungen.

Im Portfolio der HHF findet sich neben dem Hochfrequenz-Transpondersystem “MicroLab”, das bereits als Kauf- und Mietgerät auf dem Markt ist, beispielsweise ein unsichtbares Überwachungssystem für Gebäude. Platziert hinter den Wänden des zu überwachenden Raumes spürt es mithilfe von Mikrowellen ungebetene Gäste auf, ohne vom Eindringling gesehen und womöglich deaktiviert zu werden.

Auch die Messtechnik-Software “NonLin-S” für elektrische Bauteile, Forschungsschwerpunkt von Dipl.-Ing. Thalayasingam, ist Teil des Programms. Diese misst elektrische Effekte in Bauteilen mit einer Genauigkeit, die mit konventionellen Methoden nicht möglich war – beispielsweise die elektrischen Signale eines Senders im Handy, die außerhalb der zugelassenen Übertragungsfrequenz des Mobiltelefons liegen. So kann sichergestellt werden, dass die Sendeeinheit im Handy nur die gewünschte Sendefrequenz bedient und nicht durch elektro-magnetische Störungen die Frequenzbereiche anderer Geräte überlagert.

Begünstigt wurde die Ausgründung aus der Hochschule durch ein EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, welches das große Potenzial an Geschäftsideen und Gründerpersönlichkeiten an Hochschulen zielgerichtet unterstützt. Für die jungen Forscher im Team wie Hanisch und Thalayasingam ist das Spin-Off-Konzept eine besondere Chance: Die Vermarktung ihrer Forschungsergebnisse kann ihnen ein Grundeinkommen sichern, während sie zugleich die Infrastruktur der Hochschule für weitere Forschungsvorhaben nutzen können. “So fließen immer wieder kreative Ideen aus der Hochschule in das Unternehmen ein und bereichern unser Angebotspalette,” erklärt Prof. Heuermann.

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Dr. Roger Uhle idw

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