Was kann Bioenergie leisten? – Biomasse wird maßgeblich zu zukünftiger Energieversorgung beitragen

Biomasse liefert heute etwa 1,5 Prozent des deutschen Bedarfs an Stom und Wärme - tatsächlich könnten es fast zehn Prozent sein. Biogas, Energiepflanzen, vor allem aber Waldrestholz, Schwachholz, Reste aus der Holzverarbeitung und die große Menge des bisher ungenutzten Holzzuwachses bieten ein Energiepotential, auf das wir auch aus ökologischen Gründen nicht länger verzichten können. <br> "obs/Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V."


Nahezu 10 % des heutigen Bedarfs an Wärme und Strom können in Zukunft allein aus Biomasse abgedeckt werden. Holz, Energiepflanzen, Stroh und Biogas bieten das Potenzial, einen erheblichen Teil unserer Energie nachhaltig, klimaneutral und verhältnismäßig kostengünstig zu erzeugen.
Der derzeitige Primärenergieverbrauch Deutschlands wird auf ca. 14.000 Petajoule pro Jahr geschätzt und überwiegend aus Kohle, Erdöl, Erdgas und Kernenergie abgedeckt.

Erneuerbare Energien spielen bisher bekanntlich eine nur untergeordnete Rolle. So werden aus Bioenergie momentan lediglich 1,5 % des heimischen Bedarfs an Wärme und Strom erzeugt. Ein geringer Anteil in Relation zu ihrem Potenzial: allein aus heimischer Bioenergie lassen sich über 1300 Petajoule oder 9,3 % des Primärenergiebedarfs sichern.
Zu diesem Ergebnis kamen Wissenschaftler verschiedener Forschungseinrichtungen bei einem von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) durchgeführten Fachgespräch. Obwohl die Potenzialschätzungen der Experten auf verschiedenen wissenschaftlichen Methoden basieren, liegen deren Ergebnisse in vergleichbaren Größenordnungen.
Danach könnte Holz aus der Forstwirtschaft und der Holzverarbeitung etwa 640 Petajoule zur Wärme- und Stromerzeugung beitragen, wenn Waldrestholz, Schwachholz und der große, bislang ungenutzte Teil des jährlichen Holzzuwachses energetisch genutzt werden. Aus landwirtschaftlich erzeugten Energiepflanzen und Stroh ließen sich mehr als 460 Petajoule und aus Biogas ca. 220 Petajoule pro Jahr bereitstellen.
Damit zählt Bioenergie neben den anderen erneuerbaren Energieträgern wie Wind- und Wasserkraft, Solarenergie und Erdwärme zu den Hauptstandbeinen künftiger Energieversorgung. Bioenergie besitzt den Vorteil, dass sie leicht zu speichern ist und damit bedarfsgerecht eingesetzt werden kann. Sie ist nahezu CO2-neutral, trägt also nur unwesentlich zu der vom Menschen verursachten Klimaerwärmung bei, und vergleichsweise kostengünstig.
Bioenergie ist deshalb schon jetzt die wichtigste erneuerbare Energiequelle und wird in Deutschland bereits vielfältig genutzt. Ausgereizt sind ihre Möglichkeiten jedoch noch lange nicht.

Torsten Gabriel


Die Pressegrafik „Bioenergie: Was kann sie leisten?“ steht unter
www.presseportal.de/story.htx?sm_nr=280342 zur Verfügung.


Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
Hofplatz 1
18276 Gülzow
Tel.: 03843/69 30-0
Telefax: 03843/69 30-102
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