Wissenschaftler des Deutschen Bundestages untersuchen geothermische Strompotenziale
Der Forschungsausschuss des Deutschen Bundestages beauftragte am 16.05.01 das Büro für Technikfolgenabschätzung (TAB) mit der Erstellung einer Studie zur Ermittlung der Potenziale geothermischer Stromerzeugung in Deutschland.
Wissenschaftler des Deutschen Bundestages untersuchen geothermische Strompotenziale
Der Forschungsausschuss des Deutschen Bundestages beauftragte am 16.05.01 das Büro für Technikfolgenabschätzung (TAB) mit der Erstellung einer Studie zur Ermittlung der Potenziale geothermischer Stromerzeugung in Deutschland.
Damit folgte der Ausschuss einer Anregung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen. Der Forschungspolitische Sprecher der Fraktion, MdB Hans-Josef Fell erklärte dazu, dass die Studie die Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung der Geothermie begleiten solle und man sich von ihr wichtige Informationen für zukünftige Aktivitäten erhoffe.
Fell machte dann im weiteren deutlich, dass die Bundesregierung beschlossen habe, im Rahmen ihres Zukunftsinvestitionsprogramms von 2001-2003 zusätzlich 50 Mio. DM für die Geothermieforschung zu Verfügung zu stellen. Gleichzeitig verwies er darauf, dass auch im Marktanreizprogramm des Bundes für Erneuerbare Energieträger Mittel im zweistelligen Millionenbereich für die Markteinführung der Geothermie vorhanden seien. „Durch diese Maßnahmen und die Vergütung des Geothermiestroms im Erneuerbare Energien Gesetz werden wir für die Geothermie einen großen Boom herbeiführen“, so Fell.
Im Mittelpunkt der Studie steht die Frage, wie viel Strom die Geothermie in Deutschland erzeugen könnte. Darüber hinaus werden auch die ökologischen Auswirkungen untersucht. Eine zukünftige großtechnische Nutzung der Geothermie soll dem Klimaschutz gerecht werden, ohne dass klassische Umweltgefährdungen auftreten.
Aktuelle Daten über die das tatsächliche Potenzial sind derzeit nicht vorhanden. Vorhandene Abschätzungen legen jedoch nahe, dass es sich um bemerkenswerte Größenordnungen handeln könnte. Fell: „In älteren Untersuchungen wurde das Potenzial mit 125 TWh/a angegeben, was etwa 25% der gegenwärtigen Bruttostromerzeugung entspricht. Neuere Studien im Rahmen des Europäischen Hot-Dry-Rock (HDR)-Projektes sollen sogar davon ausgehen, dass ca. 900 TWh/a elektrischer Energie erzeugt werden könnten – fast das Doppelte des Stromverbrauchs in Deutschland.“
Festzustellen. was davon nun tatsächlich für einen zukunftsfähigen Energiemix herangezogen werden kann, wird Aufgabe der mit der Studie beauftragten Wissenschaftler sein. Jedenfalls, so Fell wird „der geothermischen Stromproduktion auch deshalb eine besondere Bedeutung beigemessen, weil diese heimische Energiequelle in der Lage ist, Grundlaststrom zu liefern.“
Kontakt: Hans-Josef Fell, MdB, Bundestagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen, Platz der Republik 1, 11011 Berlin, Tel.: 030 227 72158, Fax: 030 227 76369, Email: hans-josef.fell@bundestag.de
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