Was Solaranlagen leisten


Solarstrom ist attraktiv – jede ins Stromnetz eingespeiste Kilowattstunde wird mit 99 Pfennigen vergütet. Die geplante Leistung einer Solaranlage stimmt mit der realen oft nicht überein. Fraunhofer-Forscher können exakt vorhersagen, was die Anlage leisten wird.

Solarstrom erlebt einen neuen Boom, seit jede ins Stromnetz eingespeiste Kilowattstunde mit 99 Pfennigen vergütet wird. Doch so mancher hat schon eine böse Überraschung erlebt, wenn er die tatsächliche Leistung seiner Solaranlage auf dem heimischen Dach mit den Angaben des Anlagenbauers verglich – sie lag teilweise bis zu 20 Prozent unter der prognostizierten. Für den Anlagenbauer ein teures Vergnügen. Denn er muss entweder von vornherein eine zu große Anlage planen oder eine erhebliche Strafe in Kauf nehmen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE kann hier Abhilfe schaffen: Die Freiburger Solarforscher betreiben eines der führenden Messlabors für Photovoltaik weltweit und können exakt vorhersagen, was eine Anlage leisten wird.

»Wir vermessen alle relevanten Arten von Solarzellen oder Solarmodulen – ob Silizium, farbstoffsensibilisiert, Dünnschichttechnik oder Mehrfach-Solarzellen«, fasst Dipl.-Ing. Ulf Groos zusammen. »Außerdem bieten wir Herstellern von Solarzellen und Modulen kalibrierte Referenzzellen und effiziente Messtechnik an, die ihnen die Qualitätssicherung gleich in der Produktion ermöglichen und die Grundlage für Leistungsgarantien sind.« Referenzzellen sind nichts anderes als Solarzellen, die besonders genau vermessen wurden. Dafür müssen die Forscher die Sonne nachbilden. Das ist nicht einfach, denn Kunstlicht und Sonnenlicht verhalten sich in der Regel verschieden. Ein wichtiger Faktor für die Dimensionierung von Solaranlagen ist, zusätzlich den Wirkungsgrad im Freilandversuch zu bestimmen. Dieser unterscheidet sich zum Teil erheblich von den im Labor ermittelten Werten. Zudem verschaffen Abnahme- und Betriebsmessungen Gewissheit über die Leistungsfähigkeit der Anlage.

Solarzellen produzieren in den verschiedenen Wellenlängenbereichen des Lichts, unterschiedlich viel Strom. Um festzustellen, welche Leistung eine Solarzelle liefert, wird sie zusammen mit einer passenden Referenzzelle mit einer sonnenähnlichen Lichtquelle bestrahlt. Anschließend wird jeweils der Stromfluss gemessen und miteinander verglichen. Dank dieser Ergebnisse weiß der Hersteller nun, was seine Anlage leisten wird. Das ISE CalLab wendet sich mit seinen kostengünstigen Mess- und Beratungsdienstleistungen direkt an Hersteller von Solarzellen, Solarmodulen und Anlagen. Das Angebot ist unter www.callab.de auch in einem e-shop zu finden.

Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Ulf Groos
Telefon: 07 61/45 88-2 02
Fax: 07 61/45 88-3 20 
groos@ise.fhg.de

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

Media Contact

Dr. Johannes Ehrlenspiel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen

An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…

Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean

20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….

Resistente Bakterien in der Ostsee

Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…