Richtungweisende Kooperation mit Energiedienstleister Avacon
Seit Anfang September führt das Trainings- und Weiterbildungszentrum Wolfenbüttel (TWW), ein sogenanntes An-Institut der Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel, eine bundesweit einzigartige Weiterbildungsmaßnahme durch. In Kooperation mit dem Energiedienstleister Avacon AG, Helmstedt, werden in einem einjährigen Ergänzungsstudium Mitarbeiter der Avacon sowie anderer norddeutscher Energieunternehmen zum Netzingenieur weitergebildet. Zurzeit befinden sich in der Weiterbildungsmaßnahme zwanzig Teilnehmer.
Die Maßnahme ist eng mit den Berufsverbänden für Elektrotechnik (VDEW) und Gas – und Wassertechnik (DVGW) abgestimmt. Im Rahmen dieses bundesweit bislang einmaligen Angebots werden ausgebildete Elektroingenieure mit der Versorgungstechnik , insbesondere den Sparten Gas und Wasser, vertraut gemacht. Ingenieure der Versorgungstechnik wiederum bekommen die wichtigsten Kenntnisse der Elektrotechnik vermittelt. Dipl.-Ing. Volker Küch, Vizepräsident der FH Braunschweig/Wolfenbüttel und zugleich Geschäftsführer des TWW, betont das Neue an dieser Weiterbildungsmaßnahme: „Indem wir für zwei bislang stark spezialisierte Studiengänge eine gemeinsame Basis an Grundkenntnissen schaffen, prägen wir quasi ein neues Berufsbild. Damit das Abschlusszeugnis unserer Absolventen auch bundesweit in der Energiebranche anerkannt wird, haben wir die Inhalte und die Standards sehr intensiv mit den maßgeblichen Berufsverbänden verabredet.“
Die in Wolfenbüttel angebotene Weiterbildungsmaßnahme entstand durch eine Initiative des Helmstedter Energiedienstleisters Avacon AG. Die vor zwei Jahren durch Fusion von fünf Unternehmen entstandene Avacon bietet vielen ihrer Kunden Strom, Gas und Wasser aus einer Hand an. Entsprechend groß ist im Hause Avacon der Bedarf an Facharbeitern und Ingenieuren mit Kenntnissen in mehreren Sparten. Walter Schulz, der bei Avacon das Projekt Netzingenieurstudium betreut, unterstreicht das neue Anforderungsprofil: „In Zuge des Wettbewerbs benötigen Avacon wie auch andere Unternehmen auf dem Energiemarkt verstärkt Mitarbeiter mit einer soliden Basis an Allroundkenntnissen. Um unsere spezialisierten Ingenieure berufsbegleitend weiterbilden zu können, sind wir als Avacon auf die Fachhochschule zugegangen und haben mit den dortigen Dozenten eine maßgeschneiderte Weiterbildungsmaßnahme entwickelt.“
Seit Anfang September drücken nun 20 gestandenen Ingenieure an zwei Tagen die Woche noch einmal die Studienbank. Nicht alle davon sind bei Avacon beschäftigt. Das Helmstedter Unternehmen hat einen Teil der in Wolfenbüttel gebuchten Plätze benachbarten norddeutschen Energieunternehmen angeboten. Diese haben die Gelegenheit gern genutzt und lassen eigene Spezialisten zu Netzingenieuren weiterbilden. Die Lerninhalte sind sehr genau auf die bereits vorhanden Kenntnisse der Teilnehmer und die späteren Praxisanforderungen in den Unternehmen abgestimmt.
Professor Dr. Hans-Adolf Lohse erstellte das Konzept für diese Weiterbildungsmaßnahme und ist überzeugt: „Dadurch, dass wir das praxisorientierte Anforderungsprofil für diese Weiterbildungsmaßnahme mit verschiedenen Versorgungsunternehmen abgestimmt und die zu vermittelnden Stoffgebiete anwendungsorientiert ausgerichtet haben, wird der Netzingenieur für einen universellen praktischen Einsatz in den Verteilnetzen geeignet sein. Durch die Abstimmung der Prüfungspläne mit den entsprechenden Berufungsverbänden ist eine bundesweite Anerkennung gewährleistet.“
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…