BMWi fördert Weiterentwicklung der solarunterstützten Nahwärmeversorgung
Eine thermische Großanlage zur solarunterstützten Nahwärmeversorgung des Cohn`schen Viertels in Hennigsdorf (Brandenburg) wurde am 10. Oktober 2001 – zeitgleich mit der Fertigstellung des 1. Bauabschnittes zur Sanierung und Modernisierung dieses Wohngebietes – ihrer Bestimmung übergeben. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie fördert dieses Projekt im Rahmen des Programms Solarthermie 2000.
Mit 854 m2 Kollektorfläche und 40 m3 Solarpufferspeicher ist die Anlage zugleich eine der größten thermischen Solaranlagen im Wohnbereich in den neuen Bundesländern. Moderne dach- bzw. balkonintegrierte Großkollektoren verteilen sich auf vier vorhandene Gebäude. Ein sog. Solardach auf einem neu errichteten Gebäude, in dem gleichzeitig der Solar-Pufferspeicher untergebracht wurde, ersetzt das herkömmliche Dach. Insgesamt sollen jährlich ca. 400 MWh Solarenergie in das Nahwärmenetz der Stadtwerke Hennigsdorf eingespeist werden und damit zu einer CO2-Entlastung von ca. 100 t/a führen.
Das Gesamtprojekt ist nicht nur wegen der umfassenden städtebaulichen Sanierung eines denkmalgeschützten Stadtviertels beispielgebend. Auch das Energie- und Finanzierungskonzept – sog. Contracting zwischen den Stadtwerken Hennigsdorf als Betreiber der solar unterstützten Nahwärmeversorgung und Wärmelieferant einerseits und der Hennigsdorfer Wohnungsbaugesellschaft als Nutzer andererseits – ist besonders innovativ und zukunftsweisend.
Mit dem Projekt in Hennigsdorf geht zugleich die 50. solarthermische Großanlage „an die Sonne“ – ausgewählt aus über 500 Projektvorschlägen, die im Rahmen des Förderkonzepts „Solarthermie 2000“ dem BMWi zur Förderung vorgeschlagen worden sind. Ziel des Programms ist die weitere Verbesserung der Systemtechnik und der Konkurrenzfähigkeit der solarthermischen Wärmeerzeugung in Großanlagen. Mit solaren Nutzwärmekosten von heute 0,20 DM/kWh (incl. Planung und MWST) ohne Förderung bzw. 0,10-0,15 DM/kWh mit Förderung sollen derartige Anlagen wie hier in Hennigsdorf vermehrt an die Schwelle zur Wirtschaftlichkeit herangeführt werden, um wertvolle fossile Energieträger anteilig zu ersetzen.
In diesem forschungsintensiven Demonstrationsprogramm werden daher bundesweit eine begrenzte Anzahl von innovativen Pilotprojekten modellhaft gefördert und in einem Feldtest evaluiert. Unabhängige wissenschaftliche Einrichtungen überprüfen dabei die vorausberechnete solare Ertragsgarantie in einem mehrjährigen Messprogramm und unterbreiten ggf. Vorschläge zur weiteren Optimierung der Solaranlage.
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