Buntere Felder für die Biogasproduktion
Am Julius Kühn-Institut (JKI) startet ein Forschungsprojekt, das die potenzielle Nutzung der Andenlupine als neue Energiepflanze untersucht. Längerfristig soll die aus Südamerika stammende Pflanze als Ergänzung zum Mais in der Biogasproduktion zum Einsatz kommen.
Die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) fördert das Projekt für die nächsten drei Jahre, um auszuloten, wie die neue Pflanze sich unter hier herrschenden Anbaubedingungen schlägt.
Da die Pflanze neu auf deutschen Äckern ist, wird zuerst die Biomassenproduktion der Andenlupine (Lupinus mutabilis) mit der der weißen Lupine (Lupinus albus) und der blauen Lupine (Lupinus angustifolius) verglichen. Weiße und blaue Lupine stammen aus dem Mittelmeerraum und werden bereits in Deutschland angebaut.
Es gilt nun, im vorliegenden Sortiment die Lupinenarten zu finden, die viel Biomasseertrag bringen. „Hier haben wir bereits Vorarbeit geleistet“, sagt Dr. Steffen Roux. Der Projektkoordinator, der am JKI in Groß Lüsewitz arbeitet, verweist auf Ergebnisse von Vorversuchen, die das hohe Biomassepotenzial der Andenlupine unter Beweis gestellt haben. „Blaue und weiße Lupine sind jedoch anfällig gegenüber der Anthraknose, einer Pilzkrankheit. Wir wollen in dem Projekt herausfinden, ob die Andenlupine vergleichbar stark betroffen ist.“
Das Verbundvorhaben gliedert sich in zwei Teilbereiche. Das JKI führt die Leistungsprüfung durch, testet die Anfälligkeit für die Anthraknosekrankheit und selektiert aussichtsreiche Pflanzenkandidaten (Teilvorhaben 1, Förderkennzeichen: 22402111). Die Projektpartner von der Universität Rostock ermitteln die Methanausbeuten (Teilvorhaben 2, Förderkennzeichen 22407312). Näheres dazu auch über die Projektsuche der FNR unter http://www.fnr.de/projekte-foerderung/projekte/suche/
Die Etablierung einer weiteren Energiepflanze würde zu abwechslungsreicheren Fruchtabfolgen auf deutschen Feldern führen, verbesserte Bodenstruktur und erhöhter Humusgehalt wären die Folge. Der Anbau einer stickstofffixierenden Hülsenfrucht, wie der Lupine, hilft, die Stickstoffdüngergaben zu reduzieren. Die Energiefruchtfolge wird nachhaltiger.
Hintergrundinformation zur Andenlupine:
Die Andenlupine gehört zur Pflanzengattung der Lupinen (Lupinus) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler, Fabaceae oder Leguminosae genannt. Sie wächst hauptsächlich in den Andenländern Bolivien, Peru und Ecuador. Die geernteten Samen dienen als Nahrungsmittel, enthalten jedoch auch giftige Bitterstoffe, die Alkaloide. Bevor sie gegessen werden können, müssen sie mehrmals gespült oder gewässert werden. Sie haben einen hohen Protein- und Fettgehalt und sind reich an Lysin, einer essenziellen Aminosäure.
Ihr Ansprechpartner:
Dr. Steffen Roux
Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen
Institut für Züchtungsforschung an landwirtschaftlichen Kulturen
Rudolf-Schick-Platz 3a, 18190 Sanitz (OT Groß Lüsewitz)
Telefon: 038209-45 312
E-Mail: steffen.roux(at)jki.bund.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge
Größte bisher bekannte magnetische Anisotropie eines Moleküls gemessen
An der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ist es gelungen, die größte magnetische Anisotropie eines einzelnen Moleküls zu bestimmen, die jemals experimentell gemessen wurde. Je größer diese Anisotropie ist, desto besser…
Tsunami-Frühwarnsystem im Indischen Ozean
20 Jahre nach der Tsunami-Katastrophe… Dank des unter Federführung des GFZ von 2005 bis 2008 entwickelten Frühwarnsystems GITEWS ist heute nicht nur der Indische Ozean besser auf solche Naturgefahren vorbereitet….
Resistente Bakterien in der Ostsee
Greifswalder Publikation in npj Clean Water. Ein Forschungsteam des Helmholtz-Instituts für One Health (HIOH) hat die Verbreitung und Eigenschaften von antibiotikaresistenten Bakterien in der Ostsee untersucht. Die Ergebnisse ihrer Arbeit…