Energiewende in der Praxis: Test eines Smart Grids
Die beiden Unternehmen wollen in der 8000-Einwohner-Gemeinde das Verhalten und die Technik eines intelligenten Stromnetzes in der Praxis testen. Wachtendonk ist aufgrund seines hohen Anteils regenerativer Energien eine Art Modellstandort für die Energiewende. Etwa 80 Prozent seines Stroms stammt aus Photovoltaik und anderen erneuerbaren Energiequellen.
Auch im Zuge der Energiewende wandelt sich unser Stromnetz von einer verbrauchsgesteuerten „Einbahntrasse“ zu einem Netz mit bidirektionalem Fluss, in dem an vielen Orten Energie entnommen und eingespeist wird. Die Einspeisung veränderlicher Mengen an Wind- und Sonnenstrom verursacht jedoch Spannungsschwankungen, und in stark belasteten Teilnetzen steigt das Risiko eines Netzausfalls.
Das Stromnetz der Zukunft muss solche Schwankungen immer besser ausgleichen, indem es die Spannung aktiv überwacht und automatisch regelt.
Im Rahmen einer Netzmodernisierung installierten die SWK im Jahr 2010 im Wachtendonker Netz bereits Lehrrohre für Datenleitungen und bereiteten 52 der 105 Ortsnetzstationen für Smart Grid-Komponenten vor. Nun werden 100 Wachtendonker Haushalte und zahlreiche Verteilerkästen mit intelligenten Siemens-Zählern ausgerüstet. Diese Smart Meter verfügen über eine so genannte Power-Snap-Shot-Funktion und liefern neben den Stromverbrauchsdaten auch eine Art Schnappschuss des aktuellen Netzzustands. Darüber hinaus werden Messwerte an intelligente Ortsnetzstationen übermittelt.
Diese bestehen aus kompakten Mittelspannungsschaltanlagen, regelbaren Ortsnetztransformatoren sowie Fernwirk-, Schutz- und Leittechnik. Moderne Sensor- und Kommunikationstechnik macht die Stationen intelligent. Der integrierte regelbare Ortsnetztransformator von Siemens übernimmt hier, an der Schnittstelle zwischen Nieder- und Mittelspannungsnetz, die Stabilisierung des Netzes.
Zeigen die Smart-Meter-Daten – etwa an wolkenlosen Tagen – einen Spannungsanstieg bei einem geringen Verbrauch im Netz und damit hoher Einspeisung durch die Photovoltaik, gleicht der Trafo die Netzspannung an. Intelligente und automatisierte Stromnetze sind Teil des Siemens-Umweltportfolios, mit dem der Konzern im vergangenen Geschäftsjahr rund 33 Milliarden Euro Umsatz erzielte. (IN 2013.01.8)
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.siemens.de/innovationAlle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge
Menschen vs Maschinen – Wer ist besser in der Spracherkennung?
Sind Menschen oder Maschinen besser in der Spracherkennung? Eine neue Studie zeigt, dass aktuelle automatische Spracherkennungssysteme (ASR) unter lauten Bedingungen eine bemerkenswerte Genauigkeit erreichen und manchmal sogar die menschliche Leistung…
Nicht in der Übersetzung verloren: KI erhöht Genauigkeit der Gebärdenspracherkennung
Zusätzliche Daten können helfen, subtile Gesten, Handpositionen und Gesichtsausdrücke zu unterscheiden Die Komplexität der Gebärdensprachen Gebärdensprachen wurden von Nationen weltweit entwickelt, um dem lokalen Kommunikationsstil zu entsprechen, und jede Sprache…
Brechen des Eises: Gletscherschmelze verändert arktische Fjordökosysteme
Die Regionen der Arktis sind besonders anfällig für den Klimawandel. Es mangelt jedoch an umfassenden wissenschaftlichen Informationen über die dortigen Umweltveränderungen. Forscher des Helmholtz-Zentrums Hereon haben nun an Fjordsystemen anorganische…