Epoxidharze aus Pflanzenöl für Leiterplatten

Blühender Lein<br>FNR/H. Habbe <br>

Jährlich werden in der Elektroindustrie etwa 1,5 Mio. Tonnen petrochemische Epoxide für Schaltungsträger, Leiterplatinen und Ähnliches verarbeitet. Eine biobasierte Alternative dafür zu entwickeln, ist das Ziel eines Forschungsverbundes der Hobum Oleochemicals GmbH, des Fraunhofer Instituts für Angewandte Polymerforschung und der Siemens AG.

Das Projekt wird bis Anfang 2015 vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) über dessen Projektträger, die Fachagentur Nahwachsende Rohstoffe (FNR), gefördert.

Pflanzenöle stellen die wesentliche Grundkomponente für biobasierte Harze dar. Eine spezielle Fettsäure-Zusammensetzung, insbesondere ein hoher Gehalt an Linolensäure, ist dabei entscheidend. Öllein verfügt über einen hohen Linolengehalt, deshalb wurde die Pflanze für das Projekt ausgewählt.

Systemlösungen für Reaktivharze aus reinen Leinölepoxiden und den entsprechenden Härtern stecken in Deutschland derzeit noch in den Anfängen. Unter anderem suchen die Forscher in dem jetzt anlaufenden Vorhaben nach den optimalen Additiven. Das Fraunhofer IAP setzt dabei auf phosphorhaltige Verbindungen, die ein Abbrennverhalten ohne halogenhaltige Substanzen ermöglichen. Dadurch ergäben sich enorme Vorteile bei der Entsorgung, denn petrochemische Epoxide mit bromhaltigen Flammhemmern gelten als Sondermüll, die einen speziellen Verbrennungsprozess erfordern.

Epoxidharze werden für elektronische Bauteile, aber auch zur Herstellung von Lacken, Beschichtungen und Hydrophobierungsmitteln sowie Klebstoffen und Dichtungsschäumen eingesetzt. Bei elektronischen Bauteilen wird die Epoxidharz-Basis mit Papier oder Glasfasern verstärkt.

Informationen und Ansprechpartner zum Projekt finden Sie in der Projektdatenbank der FNR auf www.fnr.de – Projekte & Förderung unter den Förderkennzeichen 22025612, 22012110 und 22023109.

Media Contact

Dr. Torsten Gabriel idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik

Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Selen-Proteine …

Neuer Ansatzpunkt für die Krebsforschung. Eine aktuelle Studie der Uni Würzburg zeigt, wie ein wichtiges Enzym in unserem Körper bei der Produktion von Selen-Proteinen unterstützt – für die Behandlung von…

Pendler-Bike der Zukunft

– h_da präsentiert fahrbereiten Prototyp des „Darmstadt Vehicle“. Das „Darmstadt Vehicle“, kurz DaVe, ist ein neuartiges Allwetter-Fahrzeug für Pendelnde. Es ist als schnelle und komfortable Alternative zum Auto gedacht, soll…

Neuartige Methode zur Tumorbekämpfung

Carl-Zeiss-Stiftung fördert Projekt der Hochschule Aalen mit einer Million Euro. Die bisherige Krebstherapie effizienter gestalten bei deutlicher Reduzierung der Nebenwirkungen auf gesundes Gewebe – dies ist das Ziel eines Projekts…