Grüne Startups wollen die Welt verbessern

Um grüne Energie zu erzeugen, braucht man derzeit viel Platz. Windparks nehmen große Felder ein, Solaranlagen ein ganzes Dach oder gar riesige Flächen in der Wüste, in Elektoautos geht viel Raum für die Batterie verloren.

Doch die Techniktüftler der Cleachtech-Branche arbeiten unter Hochdruck an Platz sparenden Lösungen. Auf dem Green Venture Summit 2010 am Montag in Berlin (pressetext berichtet vorab: http://pressetext.com/news/100506022/), haben grüne Startups ihre neuen Ideen vorgestellt und bis spät in den Abend um Investoren geworben.

Höher statt breiter

Einer von ihnen ist Philipp Wagner, er hat den WindCUBE entwickelt. Seine Innovation ist, dass er Windmühlen übereinander stapelt, statt viele nebeneinander zu stellen. „Auf diese Weise kann man die sonst benötigte Fläche um ein Viertel reduzieren“, erklärt der Architekt gegenüber pressetext. Bis zu 600 Meter hoch und sechs Meter dick ist der Turm. Damit dieser auch sicher steht, wurden gleich zwei Statik-Büros für die Berechnungen beauftragt.

Wagner ist es gewohnt in großen Dimensionen zu denken. Sieben Jahre lang hat er in Dubai Wolkenkratzer entworfen. „Ich habe dort die Erfahrung gemacht, dass richtig viel Energie gebraucht wird. Um ein Haus zu klimatisieren wird z.B. viermal mehr Energie verbraucht, als zum Heizen nötig wäre. Deshalb muss man grüne Lösungen im Gigawatt-Bereich anbieten“. 90 seiner riesigen Windmühlen in Verbindung mit einem Stausee, der Strom in windschwachen Zeiten erzeugt, können laut Wagners Berechnungen ein Atomkraftwerk ersetzen.

Ebenfalls auf Windmühlen setzt Holger Giebel, Managing Director von TimberTower. Er schwört auf den Baustoff Holz. „Holzpreise sind stabiler und günstiger als Stahlpreise. Man kann damit höher bauen und gewinnt mehr Energie“, sagt Giebel. Sowohl er also auch Wagner beziehen sich damit auf die Faust-Formel des Bundesverbandes WindEnergie, dass jeder gewonnene Höhenmeter gleich ein Prozent mehr Leistung bedeutet. „Ein weiterer Vorteil von höheren Windmasten ist, dass ab etwa 300 Meter die Windschicht viel leistungsstärker ist, da dort keine Turbulenzen und Verwirbelungen auftreten“, so Wagner.

Dank Bodenhilfsstoff kostbares Süßwasser sparen

Bei einer anderen grünen Idee geht es um Wassernutzungseffizienz. Wulf Bentlage, Geschäftsführer der Geohumus International GmbH http://www.geohumus.com , will der Wasserknappheit entgegenwirken. „Zwei Drittel des Bewässerungswassers auf Feldern versickern und verdunsten ungenutzt“, rechnet er vor. Sein Unternehmen hat mit Geohumus einen wasserspeichernden Bodenhilfsstoff entwickelt, der mit nährstoffliefernden Gesteinsmehlen kombiniert ist.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Granulaten wie z.B. Seramis, wird dieses direkt in den Boden eingemischt und nimmt dort das 40-fache seines Eigengewichts an Wasser auf. Superabsorber, die bei Babywindeln schon länger im Einsatz sind, machen es möglich. „Geohumus vermindert zudem das Auswaschen von Düngemitteln und Pestiziden. Die eingesetzte Menge kann also reduziert werden“, erläutert Bentlage weiter. Und wie es sich für ein grünes Produkt gehört, ist es unschädlich für Gesundheit und Umwelt.

Gute grüne Erfindungen sind also vorhanden, bleibt abzuwarten wie schnell sie den Weg in die Praxis finden. Jan Michael Hess, Koveranstalter des Green Venture Summit, zieht sein Fazit gegenüber pressetext: „In meinen Augen hat jedes Unternehmen branchenübergreifend heutzutage die Pflicht, grün zu werden. Genauso wie jeder Konsument diese Pflicht hat. Kurzfristiges Denken hilft uns und dem Planeten nicht weiter. Sicherlich muss in vielen Fällen am Anfang investiert werden, aber die Sparpotenziale, z.B. im Bereich der Energieeffizienz, sind enorm“.

Die pressetext Nachrichtenagentur ist Partner des Green Venture Summits 2010.

Media Contact

Caroline Schoettler pressetext.deutschland

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