Helmholtz-Institut Münster gegründet: Startschuss für einzigartiges Kompetenzzentrum der Batterieforschung
Das Helmholtz-Institut Münster (HI MS) soll dieses wichtige Forschungsfeld nun entscheidend voranbringen. Dieses Institut bündelt die Kompetenzen des Forschungszentrums Jülich, der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen und der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster in der Batterieforschung und wird als Außenstelle des Forschungszentrums Jülich betrieben werden. Im Mittelpunkt steht dabei der Elektrolyt: ein zentraler Bestandteil einer jeden Batterie, der die chemischen Prozesse in ihrem Innern bestimmt.
„Das Ziel der Energiewende ist eine sichere, bezahlbare und nachhaltige Energieversorgung. Um das erreichen zu können, brauchen wir Fortschritte bei der Energiespeicherung. Ich freue mich daher, dass wir mit der Gründung des Helmholtz Instituts Münster die Forschung bei elektrochemischen Speicherkonzepten verstärken“, sagte Prof. Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, zur Eröffnung des Instituts in Münster.
Eine mit international renommierten Experten besetzte Gutachterkommission hatte das Konzept des neuen Helmholtz-Instituts im Herbst vergangenen Jahres als „wissenschaftlich exzellent“ bewertet. Ab 2015 erhält das HI MS jährlich rund 5,5 Millionen Euro, die zu 90 Prozent vom Bund und zu 10 Prozent vom Land NRW getragen werden. Darüber hinaus wird Nordrhein-Westfalen bis 2018 zusätzlich 11 Millionen Euro investieren.
„Das HI MS ist ein eindrucksvoller Beleg für das große Potenzial der Zusammenarbeit von universitären und außeruniversitären Institutionen. Die WWU Münster, das Forschungszentrum Jülich und die RWTH Aachen bündeln ihre enormen Kompetenzen bei den elektrochemischen Energiespeichern und demonstrieren damit die Stärke des Forschungsstandorts NRW“, sagt Svenja Schulze, Ministerin für Innovation, Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen.
Unter dem Namen „Ionics in Energy Storage“ werden sich Forscherinnen und Forscher im HI MS künftig speziell der Untersuchung von Elektrolyten widmen. Diese zentrale Komponente einer Batterie macht als Ionenleiter den effektiven Stromfluss zwischen Minus- und Pluspol überhaupt erst möglich. Die Eigenschaften des Elektrolyten bestimmen daher maßgeblich wesentliche Merkmale wie die Leistungsfähigkeit, Sicherheit und Lebensdauer einer Batterie.
Die Arbeiten knüpfen an die langjährige Forschungstradition an den Standorten an. Im Fokus stehen die verschiedenen Klassen von Elektrolyten: neuartige Feststoffelektrolyte etwa, die das Potenzial besitzen, die Sicherheit von Lithium-Ionen-Batterien beträchtlich zu erhöhen. Außerdem untersuchen die Wissenschaftler im HI MS Hybridelektrolyte und Multischichtelektrolyte, welche die funktionellen Eigenschaften mehrerer Elektrolytkomponenten sinnvoll verbinden, und damit auch ganz neue Batterietypen ermöglichen.
Prof. Harald Bolt, Vorstandsmitglied Forschungszentrum Jülich:
„Das Helmholtz-Institut Münster soll dazu beitragen, die Entwicklung von Speichertechnologien entscheidend voranzutreiben. Ich bin mir darüber hinaus sicher, dass das HI MS eine hervorragende Plattform für Kooperationen mit der deutschen Industrie bietet, von den Materialien über Komponenten bis hin zur Anwendung.“
Prof. Ursula Nelles, Rektorin WWU Münster:
„Mit dem Helmholtz-Institut wird der Wissenschaftsstandort Münster weiter gestärkt und an die vorhandene Expertise in der Batterieforschung angeknüpft. Durch die Bündelung der Kompetenzen dreier starker Partner wird das Institut zur Lösung der wichtigen Frage nach der Energieversorgung der Zukunft effektiv beitragen können.“
Prof. Ernst Schmachtenberg, Rektor RWTH Aachen:
„Durch das Zusammenwirken herausragender Forscherinnen und Forscher aus Münster, Jülich und Aachen wird es gelingen, Nordrhein-Westfalen zu einem weltweit sichtbaren Standort der Batterieforschung zu machen.“
Prof. Jürgen Mlynek, Präsident Helmholtz-Gemeinschaft:
„Gerade bei einer so zentralen und bisher ungelösten Aufgabe wie der Erforschung und Entwicklung hochleistungsfähiger Energiespeichersysteme müssen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft eng zusammenarbeiten. Das kann uns mit dem Helmholtz-Institut in Münster gelingen.“
Prof. Dr.-Ing. Harald Bolt, Mitglied des Vorstands des Forschungszentrums Jülich
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