Intelligente Energie für Europa
Bis zum Jahr 2020 soll europaweit 20 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien stammen. Damit dieses Ziel überhaupt erreicht werden kann, müssen flächendeckend Energiespeicher gebaut werden, die es noch gar nicht gibt.
Erst wenn die Möglichkeit geschaffen wurde, die Energie, die aus Windkraft oder Photovoltaik stammt auch zu speichern, kann die aus erneuerbaren Energiequellen stammende Leistung dem Bedarf angepasst werden und die sichere und nachhaltige Stromversorgung der Verbraucher sichergestellt werden.
Im Projekt mit der Bezeichnung „stoRE“ wurde untersucht, wie eine Speicher-Infrastruktur geschaffen werden kann, mit der sich die politisch gewollte Integration von erneuerbaren Energien im Elektrizitätsnetz in vollem Umfang verwirklichen lässt. Die Erneuerbare-Energien-Direktive der Europäischen Union (2009/28/EG) schreibt den Mitgliedsstaaten explizit vor, neue Möglichkeiten zur Energiespeicherung zu erschließen. Alle Mitgliedsstaaten sind aufgefordert, nationale Aktionspläne für erneuerbare Energien zu erarbeiten.
Ziel der Projektgruppe von stoRE, die sich aus neun Partnern aus sieben Ländern zusammensetzt, war es, eine Übereinkunft zwischen Energieversorgern, Umweltorganisationen und Gesetzgebern über die Anpassung der europäischen Energie- und Marktstruktur zu erzielen. Dazu wurden konkrete Vorschläge auf europäischer Ebene erarbeitet, die nun in den Gremien der Europäischen Kommission diskutiert werden.
Die möglichen Auswirkungen der verschiedenen Speichertechnologien auf die Umwelt wurden ebenfalls untersucht. Mit unterschiedlichen Ergebnissen. So würden sich unterirdische Druckluftspeicherwerke besser für ökologisch sensible Regionen eignen, weil sie einen geringeren Platzbedarf als Pumpspeicherwerke haben, ihr Bau erzeugt aber auch höhere Kosten bei einem niedrigeren Wirkungsgrad.
Auch Umweltorganisationen wie beispielsweise Greenpeace, der BUND, der WWF und das Directorate-General for the Environment der Europäischen Kommission wurden einbezogen. Gemeinsam wurde ein Leitfaden für die Planung von Pumpspeicherwerken in umwelttechnisch sensiblen Regionen entwickelt, der jetzt zur Beratung in den Gremien der EU liegt und als Empfehlung in die europäischen Richtlinien übernommen werden soll.
Am 30. April 2014 endet das Projekt nach dreijähriger Laufzeit. Die veröffentlichten Ergebnisse stehen auf der Homepage des Projekts (siehe unten) zur Verfügung.
Ansprechpartner:
Dipl.-Ing. Thomas Weiß, Fakultät für Elektrotechnik,
Tel. 040 6541–2163, E-Mail: thweiss@hsu-hh.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge
Ist der Abrieb von Offshore-Windfarmen schädlich für Miesmuscheln?
Rotorblätter von Offshore-Windparkanlagen unterliegen nach mehrjährigem Betrieb unter rauen Wetterbedingungen einer Degradation und Oberflächenerosion, was zu erheblichen Partikelemissionen in die Umwelt führt. Ein Forschungsteam unter Leitung des Alfred-Wegener-Instituts hat jetzt…
Per Tierwohl-Tracker auf der Spur von Krankheiten und Katastrophen
DBU-Förderung für Münchner Startup Talos… Aus dem Verhalten der Tiere können Menschen vieles lernen – um diese Daten optimal auslesen zu können, hat das Münchner Startup Talos GmbH wenige Zentimeter…
Mit Wearables die Gesundheit immer im Blick
Wearables wie Smartwatches oder Sensorringe sind bereits fester Bestandteil unseres Alltags und beliebte Geschenke zu Weihnachten. Sie tracken unseren Puls, unsere Schrittzahl oder auch unseren Schlafrhythmus. Auf welche Weise können…