Siemens liefert weltweit ersten Pflanzenöl-Transformator im 420-kV-Bereich
Der erste besonders umweltfreundliche Transformator im 420-kV-Bereich von Siemens ist von dem baden-württembergischen Stromnetzbetreiber TransnetBW in Betrieb genommen worden.
Der weltweit erste Leistungstransformator, der mit Pflanzenöl isoliert und gekühlt wird, verbindet im Umspannwerk in Bruchsal die 380-kV-Höchstspannungsebene mit dem 110-kV-Netz des unterlagerten Verteilnetzbetreibers. Auf diese Weise sorgt er dafür, dass der über Höchstspannungsleitungen nach Bruchsal transportierte Strom in die 110-kV-Netze der Verteilnetzbetreiber eingespeist wird und sicher bei den Haushalten und der Industrie in der Region ankommt.
Das Besondere an diesem Transformator ist seine Füllung. Denn erstmals kommt in dieser Spannungsklasse zur Isolierung und Kühlung Pflanzenöl anstatt Mineralöl zum Einsatz. Das Pflanzenöl ist nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch schwerer entflammbar als Mineralöl.
„Entscheidend für den Einsatz dieses Transformators war für uns die Verwendung des grundwasserneutralen, biologisch abbaubaren Isolieröls und die damit verbundene hohe Umweltverträglichkeit“, betont Michael Schäfer, Leiter Anlagentechnik bei TransnetBW. Das Isolieröl für den neuen Transformator wird ausschließlich aus nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen gewonnen und ist vollständig biologisch abbaubar.
Damit leistet Siemens einen entscheidenden Beitrag zur umwelttechnischen Nachhaltigkeit. Der neue Leistungstransformator für das Umspannwerk Bruchsal-Kändelweg ist der weltweit erste Transformator in der 420-kV-Höchstspannungsebene, für den keine Wassergefährdungsklasse ausgewiesen werden muss. Daher kann der Transformator ohne weitere Schutzvorkehrungen in Wasserschutzgebieten oder in Zonen mit höheren Umweltanforderungen aufgestellt und betrieben werden.
„Die Eigenschaften des Pflanzenöls machen sich nicht nur für die Umwelt bezahlt, sondern bieten dem Kunden einen Kostenvorteil gegenüber konventionell gekühlten Transformatoren“, erklärt Beatrix Natter, CEO der Business Unit Transformers bei Siemens Energy. „Dank der biologischen Abbaubarkeit des Isolieröls werden zusätzliche Auffangbehälter und Separationsanlagen am Einsatzort des Transformators überflüssig und können eingespart werden.“
Weitere wichtige Aspekte sind im Vergleich zum bisher eingesetzten Mineralöl die deutlich höheren Flamm- und Brennpunkte des Pflanzenöls: Durch die geringere Entzündlichkeit des Isolieröls hat der Transformator eine höhere Brandschutzklasse. So kann die Brandschutzeinrichtung entsprechend optimiert und der Transformator auch in dicht besiedelten Wohngebieten vorteilhaft eingesetzt werden.
Pflanzenöl-Transformatoren und der dazugehörige Service sind Teil des Siemens-Umweltportfolios. Rund 43 Prozent des Konzernumsatzes entfallen auf grüne Produkte und Lösungen. Das macht Siemens zu einem der weltweit größten Anbieter von umweltfreundlicher Technologie.
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