Wasserstoffbasierte Fahrzeugantriebe
TH Nürnberg startet Forschung auf dem Wasserstoff-Campus
Im Oktober 2020 hat die TH Nürnberg eine Kooperationsvereinbarung mit MAN und der FAU zur Forschung und Entwicklung von wasserstoffbasierten Fahrzeugantrieben geschlossen. Nun hat das Forschungsteam der TH Nürnberg seine neuen Räumlichkeiten auf dem Wasserstoff-Campus bezogen. Bei der Entwicklungsarbeit setzt das Team vor allem auf seine Stärken im Gebiet der anwendungsnahen Forschung.
„Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers. Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern.“ Das schrieb bereits Jules Verne in seinem 1875 erschienenen Buch „Die geheimnisvolle Insel“. Die ersten Forschungsansätze zu Brennstoffzellen reichen bis ins 19. Jahrhundert zurück, doch wasserstoffbasierte Fahrzeugantriebe gelten auch heute noch als zukunftsweisend. Deshalb hat die bayerische Staatsregierung die Wasserstoffstrategie „Wasserstoff.Bayern“ (H2.B) verabschiedet. Bayern soll zu einem europäischen Kompetenzzentrum für Wasserstoffantriebe werden.
Aus diesem Grund hat die TH Nürnberg im Oktober 2020 gemeinsam mit der MAN Truck & Bus und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) eine Kooperationsvereinbarung zur Forschung und Entwicklung von wasserstoffbasierten Fahrzeugantrieben geschlossen. Prof. Dr.-Ing. Frank Opferkuch, Professor für dezentrale Energiewandlung und Speicherung an der TH Nürnberg, hat mit seinem Forschungsteam bereits den künftigen Wasserstoff-Campus auf dem Firmengelände der MAN in Nürnberg bezogen.
„Der Bezug der Räume ist ein wichtiger Meilenstein bei der Einrichtung des Wasserstoff-Campus. Hier entstehen speziell ausgestattete Labore und Prüfstände, mit denen wir, auch gemeinsam mit den Studierenden der TH Nürnberg, an neuen Technologien für wasserstoffbasierte Antriebssysteme von Nutzfahrzeugen arbeiten werden“, so Prof. Dr.-Ing. Frank Opferkuch. Das Zentrum ist als Joint Lab von MAN, der TH Nürnberg und der FAU geplant. Der intensive Austausch zwischen Wissenschaft, angewandter Forschung und Praxis im Wasserstoff-Campus soll die Entwicklung von wasserstoffbasierten Antrieben beschleunigen.
Die Forschungsschwerpunkte der TH Nürnberg auf dem Wasserstoff-Campus werden vielfältig sein. Das Forschungsteam wird die Brennstoffzellen und Batterien im Labor charakterisieren und ihr Alterungsverfahren untersuchen. Zudem werden die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler brennstoffzellenbasierte Antriebssysteme modellieren und simulieren sowie deren Komponenten erforschen. Weitere Schwerpunkte werden die Entwicklung von anwendungsnahen Testverfahren für Brennstoffzellenstacks und Batteriesysteme sein und die Optimierung der Betriebsstrategien von elektrifizierten Antriebssträngen mit Brennstoffzellen.
„Wir werden auch Bildungs- und Weiterbildungsangebote für Anwender und Entwickler anbieten, um den Transformationsprozess hin zu neuen Antriebstechnologien zu unterstützen“, erklärt Prof. Dr.-Ing. Frank Opferkuch.
Wasserstoff ist das am häufigsten auf der Erde vorkommende Element und gilt als Energieträger der Zukunft. Er hat das Potenzial, die Energieversorgung als Energiespeicher und Brennstoff klimafreundlich zu revolutionieren. Mit der Kooperationsvereinbarung zum Wasserstoff-Campus deckt die TH Nürnberg wesentliche Forschungsarbeiten und Entwicklungen in diesem Bereich ab.
Hinweis für Redaktionen:
Kontakt:
Hochschulkommunikation, Tel. 0911/5880-4101, E-Mail: presse@th-nuernberg.de
Media Contact
Alle Nachrichten aus der Kategorie: Energie und Elektrotechnik
Dieser Fachbereich umfasst die Erzeugung, Übertragung und Umformung von Energie, die Effizienz von Energieerzeugung, Energieumwandlung, Energietransport und letztlich die Energienutzung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Windenergie, Brennstoffzellen, Sonnenenergie, Erdwärme, Erdöl, Gas, Atomtechnik, Alternative Energie, Energieeinsparung, Fusionstechnologie, Wasserstofftechnik und Supraleittechnik.
Neueste Beiträge
Retinoblastom: Aufschlussreiche Untersuchung von Tumorzellen der Netzhaut
Ein Forschungsteam der Medizinischen Fakultät der Universität Duisburg-Essen und des Universitätsklinikums Essen hat ein neues Zellkulturmodell entwickelt, mit dem die Wechselwirkungen zwischen Tumorzellen und ihrer Umgebung beim Retinoblastom besser untersucht…
Eine gut erledigte Aufgabe: Wie Hiroshimas Grundwasserstrategie bei der Bewältigung von Überschwemmungen half
Grundwasser und multilaterale Zusammenarbeit in den Wiederaufbaubemühungen milderten die Wasserkrise nach der Überschwemmung. Katastrophen in Chancen umwandeln Die Gesellschaft ist oft anfällig für Katastrophen, aber wie Menschen während und nach…
Die Zukunft gestalten: DNA-Nanoroboter, die synthetische Zellen modifizieren können
Wissenschaftler der Universität Stuttgart haben es geschafft, die Struktur und Funktion biologischer Membranen mithilfe von „DNA-Origami“ zu kontrollieren. Das von ihnen entwickelte System könnte den Transport großer therapeutischer Lasten in…