Bohrung ins Erdbebenzentrum

San Andreas Falte: Meßstation in zwei Kilometer Tiefe

Neue Erkenntnisse in der Erdbebenforschung erhoffen sich Wissenschaftler des US-Geological Survey (USGS) In Parkfield, der „Erdbebenhauptstadt der USA“, bohren sie zwei Kilometer tief in die San Andreas Falte, um ein Erdbebenuntersuchungszentrum zu errichten. Nach Angaben von BBC-online ist dies das erste Erdbebenforschungsprojekt, das in einer aktiven Zone eingerichtet wird.

Jetzt wurde mit dem ersten Bohrloch begonnen. Ende des Monats soll der erste Teil des Projekts beendet sein. Harte Granitschichten behindern eine rasche Arbeit. Pro Stunde kommen die mächtigen Maschinen nur vier bis fünf Meter weiter. „Es ist, als würde man mit einem Stethoskop das Erdinnere sehr vorsichtig und genau abhören“, so Mark Zoback, Geologe von der Universität von Stanford und Mitarbeiter am San Andreas Fault Observatory at Depth (Safod) Projekt. Die Forscher erhoffen sich genaue Bewegungsabläufe innerhalb der Falte um festzustellen, welche Kräfte vor, während und nach einem Beben freigesetzt werden. Das beinhaltet auch Veränderungen der chemischen und physikalischen Strukturen bei Erdbeben.

Die Ergebnisse sollen eine bessere Vorhersehbarkeit von Beben ermöglichen. „Die Vorhersehbarkeit von Erdbeben ist zum jetzigen Zeitpunkt sehr vage“, so der Geologe. Eine kurzfristige Warnung sei überhaupt unmöglich. Bisher gab es mehr Fehler als Erfolge, meint Stephen Hickman, Forscher des USGS. Für das zweite Bohrloch braucht die USGS erst die Zustimmung des Kongress, um die Arbeit finanzieren zu können. Die Forscher rechnen damit, dass die Arbeiten erst im Herbst fortgeführt werden können.

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Wolfgang Weitlaner pte.online

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