"Envisat" lotst Eisbrecher aus dem Packeis
Umweltsatellit unterstützt Rettungsaktion aus Antarktis
Der Umweltsatellit Envisat der europäischen unterstützt den argentinischen Eisbrecher „Almirante Irizar“, seinen Weg durch das Packeis der Antarktis zu finden. Der Eisbrecher war bei dem Befreiungsversuch des Forschungsschiffs „Magdalena Oldenhoff“, das seit 11. Juni im Eis gefangen ist, am 30. Juli endgültig gescheitert. Durch die Radarbilder des Satelliten soll die Suche nach einer sicheren Route durch das Eis erleichtert werden, berichtet die ESA.
Der Eisbrecher erreichte Mitte Juli das Forschungsschiff, das sich auf der Rückreise von einer russischen Antarktisstation befand. Bei Temperaturen von Minus 32 Grad Celsius schloss sich allerdings die Eisdecke sehr rasch und machte den Rettungsversuch zunichte. Die „Magdalena Oldenhoff“ wurde noch in eine sichere Position in der Bucht von Muskegbukta gebracht.
Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg hat bereits während der Rettungsaktion die ESA um Hilfe gebeten. Grund dafür ist, dass es zurzeit in der Antarktis nur rund zwei Stunden am Tag hell ist. Dies macht die Erkundung der Eisfelder vom Hubschrauber aus unmöglich. „Moderne Radarsysteme liefern Daten unabhängig von der Tageszeit und der Wolkendecke“, erklärte Klaus Strübing vom BSH. Envisat wurde für diese Zwecke eigens ausgerichtet, damit eben jene zwei kleinen Gebiete erfasst werden, die das Radar gewöhnlich nicht überwacht. „In einem dieser Gebiete liegt das Forschungsschiff“, ergänzte Henri Laur von Envisat.
Envisat ist mit dem so genannten „Advanced Synthetic Aperture Radar“ (ASAR) ausgestattet. Mit Hilfe dessen ist es möglich, eine Fläche von 400 km mit beispielloser Genauigkeit in der Polarnacht zu beobachten. Die „Magdalena Oldendorff“ wird im Oktober die Fahrt erneut aufnehmen. Dann werden die ESA-Daten dazu dienen, die Eisschmelze zu analysieren und die Registrierung der Lage größerer Eisberge in der Region unterstützen.
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