Verformungen des Erdkörpers im Blick

Wissenschaftsminister besucht Gemeinschaftsobservatorium Schiltach

Zwischen 1770 und 1850 suchte man in der Nähe von Schiltach im Schwarzwald nach Silber und Kobalt. Diese Zeiten sind längst vorbei. Heute ist im stillgelegten Erzbergwerk „Grube Anton“ ein von der Universität Karlsruhe geleitetes und mit der Universität Stuttgart gemeinsam betriebenes geodynamisches Observatorium untergebracht. Die Bedingungen dafür sind ideal, liegt doch das Stollensystem vollständig im Granit. 400 bis 700 Meter ist der Eingang entfernt, 150 Meter die Erdoberfläche. Der Messstandort ist außergewöhnlich ruhig, denn auch zivilisatorische Störquellen wie Industrie oder Straßenverkehr sind weiter als fünf Kilometer weg, indessen eine Druckschleuse Temperatur- und Luftdruckschwankungen im Stollen verhindert.

Dieses Geowissenschaftliche Gemeinschaftsobservatorium Schiltach, auch Black Forest Observatory (BFO) genannt, besucht im „Jahr der Geowissenschaften“ am 2. Oktober 2002 der Minister für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Professor Dr. Peter Frankenberg. Der Leiter des Hauses, Professor Dr. Bernhard Heck vom Geodätischen Institut Karlsruhe, erläutert zunächst den wissenschaftlichen Stellenwert des Observatoriums und informiert über den aktuellen Stand der Dinge, indessen sein Stuttgarter Kollege Dr. Rudolf Widmer-Schnidrig Instrumente und laufende Experimente des Observatoriums vorstellt, dessen Einbindung in nationale und internationale Netzwerke aufzeigt und die Forschungsschwerpunkte darlegt. Sodann besichtigt Frankenberg das Laborhaus und den Stollen. „Das geowissenschaftliche Gemeinschaftsobservatorium Schiltach der Universitäten Karlsruhe und Stuttgart gehört zu den weltweit besten geophysikalisch-geodätischen Observatorien. Besonders erfreulich ist es, dass hier zwei Landesuniversitäten seit Jahrzehnten reibungslos zusammenarbeiten“, betonte Frankenberg im Vorfeld seines Besuchs.

Das BFO zielt darauf, Deformationen des Erdkörpers zu erfassen und zu analysieren. Sein Augenmerk gilt auch zeitlichen Änderungen des Erdschwere- und Erdmagnetfeldes. Das Geowissenschaftliche Gemeinschaftsobservatorium Schiltach wurde in den Jahren 1971 und 1972 mit Mitteln der Stiftung Volkswagenwerk, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sowie der Universitäten Karlsruhe und Stuttgart errichtet. Seitdem betreiben es die Geodätischen und Geophysikalischen Institute der Universitäten Karlsruhe und Stuttgart gemeinschaftlich.

Nähere Informationen:
Professor Dr. Bernhard Heck
Geodätisches Institut Karlsruhe
Tel.: (0721) 608-3674
Fax: (0721) 608-6552
E-Mail: heck@gik.uni-karlsruhe.de

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Dr. Elisabeth Zuber-Knost Uni Karlsruhe

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Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

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