Fraunhofer ISST entwickelt Bepreisungsstandard für Geodaten

Ein System, mit dem die komplexe Bepreisung von Geodaten im Internet vollautomatisch kalkuliert wird, konnte das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST jetzt als Diskussionsgrundlage in das Open GIS Consortium (OGC) einbringen. Die führenden Unternehmen für Geo-Informationssysteme (GIS) haben sich 1994 im OGC zusammen geschlossen, um gemeinsam Standards für ihre Produkte zu entwickeln. Seit zwei Jahren engagiert sich das Fraunhofer ISST in diesem Rahmen. Schon bald könnte das hier entwickelte Preiskalkulations- und Bestellsystem für Geodaten im Internet internationaler Standard werden.

Mit WPOS, dem „Web Pricing and Ordering Service“, hat das Fraunhofer ISST eine Möglichkeit geschaffen, den Erwerb von Geodaten für alle Nutzer einfacher, effektiver und vor allem schneller zu machen. „Geodaten liegen heute meist in digitaler Form vor“, erklärt Dr. Bernhard Holtkamp, Abteilungsleiter Informationsmanagement am Fraunhofer ISST in Dortmund. „Durch die digitale Bereitstellung und Verarbeitung entstehen sehr breite Variationsmöglichkeiten, wie die Daten konfiguriert und bestellt werden können.“ Für viele Nutzer sind nur spezielle Ausschnitte aus den Datensätzen von Interesse. So müssen Feuerwehrleute zum Beispiel wissen, wo bei einem Sturm Gefahrenzonen sind. Einen Landschaftsplaner interessiert dagegen vielleicht, wo noch Siedlungsgebiete entstehen könnten.

Entsprechend muss ein Anbieter digitaler Geodaten für sehr unterschiedliche Produkte teilweise sehr komplexe Preisberechnungen automatisch durchführen können, wenn er seine Kunden online bedienen will. Besonders wichtig ist dabei die Vernetzung verschiedener Anbieter: Musste bisher zum Beispiel jedes einzelne Katasteramt für seinen Zuständigkeitsbereich befragt werden, könnte es in Zukunft mit WPOS die Möglichkeit geben, die Daten mehrerer Ämter gleichzeitig anzufordern. WPOS erstellt eine Gesamtrechnung für den Kunden und ermittelt die Beträge für die einzelnen Anbieter.

„Unternehmen, die WPOS jetzt erwerben, haben also gute Chancen, den bald weltweit genutzten Standard einzuführen“, so Dr. Bernhard Holtkamp. „In einer deutschen Vermessungsverwaltung wird es bereits installiert. Zuvor hat es sich im Rahmen der Initiative Geodaten-Infrastruktur NRW (GDI NRW) für unterschiedliche Geoprodukte und die zugehörigen Preismodelle bereits bewährt.“ Mit WPOS ist es dem Fraunhofer ISST gelungen, durch Forschung und Entwicklung eine große Lücke im Geoinformationsmarkt zu schließen.

Weitere Informationen zu WPOS erhalten Sie von Dr. Bernhard Holtkamp (Telefon: +49 (0) 2 31/9 76 77-3 00 oder
E-Mail: holtkamp@do.isst.fhg.de).

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B.A. Britta Schmitz idw

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