Niederschläge verlässlich vorhersagen

Universität Karlsruhe ist an neuem DFG-Schwerpunktprogramm beteiligt

Wie wichtig eine verlässliche Vorhersage von Niederschlägen für Bevölkerung, Behörden und Wirtschaft ist, hat die Flutkatastrophe im Jahr 2002 erneut gezeigt. Doch noch sind Vorhersagen nicht so präzise, dass Unwetterwarnungen immer genau und früh genug erfolgen können. Bessere Vorhersagemodelle zu entwickeln, ist Ziel des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ab Anfang 2004 geförderten neuen Schwerpunktprogramms „Quantitative Niederschlagsvorhersage: ein Anspruch der Gesellschaft an die Meteorologie“, an dem das Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) der Universität Karlsruhe beteiligt ist.

Bisher vorhandene Modelle für die Wettervorhersage stellen unter anderem die Verdunstung und den Transport von Wasser in der Atmosphäre noch nicht exakt genug dar. In dem von den meteorologischen Instituten der Universitäten Karlsruhe, Bonn und Hohenheim sowie dem Deutschen Wetterdienst (DWD) Offenbach initiierten Projekt sollen die physikalischen und chemischen Prozesse bestimmt werden, die für die oft nicht ausreichende Qualität von Vorhersagen verantwortlich sind, und bessere Prozessbeschreibungen eingeführt werden. Wie IMK-Leiter Professor Dr. Christoph Kottmeier erklärt, planen die Wissenschaftler, die Nutzung aller vorhandenen Daten zu verbessern und neueste Messverfahren vom Boden und über Satelliten zu erforschen. Durch statistisch-dynamische Analysen wollen sie klären, wo die natürlichen physikalischen Grenzen der Vorhersagbarkeit von Wetter – selbst mit modernsten Großrechnern – liegen.

Der Deutsche Wetterdienst bringt Personal sowie die erforderlichen Wetter- und Klimadaten ein und stellt den Universitäten sein Vorhersagesystem einschließlich des Offenbacher Großrechners als Experimentalsystem zur Verfügung. Die Laufzeit des Projekts beträgt voraussichtlich sechs Jahre. Aus 58 Anträgen hat die DFG 14 Schwerpunktprogramme zur Förderung ausgewählt.

Nähere Informationen:

Professor Dr. Christoph Kottmeier
Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK)
Telefon 0721 – 608-6370
E-mail: christoph.kottmeier@imk.uka.de

Media Contact

Dr. Elisabeth Zuber-Knost idw

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften

Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.

Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane

…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….

Neue Perspektiven für die Materialerkennung

SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…

Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck

Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…