Stück vom Kontinent wieder gefunden
Vor 156 Millionen Jahren brach ein kleines Stück kontinentaler Kruste von dem Riesenkontinent Gondwanaland ab. Wohin der Mikrokontinent, der Argo-Land getauft wurde, trieb, war bis vor kurzem unbekannt. Forscher aus Bochum und Sydney haben den Kontinent jetzt in Burma wieder gefunden, wie NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner aktuellen Ausgabe berichtet (EVT 28.7.2003). Damit ist Argo-Land vom heutigen Nordwest-Australien bis nach Ostasien gedriftet.
Bislang wußten die Forscher nur, dass sich Argo-Land vor etwa 130 bis 150 Millionen Jahren von Gondwanaland abtrennte. Ob es vom Erdmantel verschluckt wurde oder durch die Ozeane driftete, ließ sich bisher nicht nachweisen. Christian Heine von der Ruhr-Universität Bochum hat jetzt zusammen mit Geophysikern der Universität Sydney den Weg des Argo-Lands rekonstruiert.
Die Forscher kombinierten Daten aus magnetischen Anomalien und Schweremessungen im Indischen Ozean mit geologischen Funden und seismischen Untersuchungen aus Burma, Timor und dem australischen Nordwestschelf. Nach Heines Modell lagerte sich der Mikrokontinent vor etwa 80 Millionen Jahren an der Eurasischen Platte an. Getrieben vom indischen Subkontinent, faltet Argo-Land so als „West-Burma-Block“ seit einigen Millionen Jahren den östlichen Himalaja auf.
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