Neue Erkenntnisse über Schwingungen
Die verheerenden Auswirkungen starker Erdbeben auf Gebäude und andere Bauwerke haben Forscher veranlasst, das eigentliche physikalische Phänomen näher zu studieren, das zu Erdbeben führt: Schwingungen. Schwingungen gibt es nicht nur in der Seismik, sondern in den unterschiedlichsten Systemen, von der molekularen Ebene bis hin zu Telekommunikationssystemen.
Wo auch immer schwingende Systeme im Spiel sind, sind sie eng mit der Sicherheit und dem ordnungsgemäßen Funktionieren der zugehörigen Struktur verknüpft. So kann beispielsweise die Analyse des Schwingungssystems eines Gebäudes nützliche Informationen über dessen Verhalten während eines Erdbebens und speziell hinsichtlich seiner Stabilität und Sicherheit liefern.
Bei solchen Analysen werden geeignete Matrixverfahren zur exakten Berechnung dieser Schwingungsphänomene angewandt. Allerdings arbeiten solche Verfahren nicht sonderlich zuverlässig, da sie nur ungefähre Abschätzungen, nicht aber exakte Zahlenwerte liefern. Hinzu kommt, dass sie – insbesondere bei Systemen aus konzentrierten Elementen – einen hohen Verarbeitungsaufwand erfordern.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren können Schwingungen jetzt mit einem neuen, nicht matrixbasierten Verfahren sowohl in verteilten als auch konzentrierten Systemen gründlich analysiert werden. Konkret ermöglicht die hier vorgeschlagene Lösung die exakte Berechnung eindimensionaler konzentrierter Systeme aus (fast) unbegrenzt vielen elastisch verbundenen Elementen. Da die Homogenität der Elemente keine nennenswerte Rolle spielt, stützt sich das neue Verfahren wesentlich auf die Festigkeit sowie auf die unterschiedlichen longitudinalen und transversalen Steifigkeitskoeffizienten des Werkstoffs, aus dem das reale System besteht.
Das Verfahren wurde bereits für die verschiedensten Systeme entwickelt. Dazu zählen Liniensysteme (mechanische Wellen), gewellte Systeme (etwa eine Grenzzone zwischen einem Tafelland und einem Bergrücken, wobei sich die seismische Zerstörungskraft in den Biegungen des Bergrückens konzentriert), geschlossene (zum Rad analoge) Systeme und Systeme, die Resonanz-Subsysteme beinhalten. Diese anwendungsspezifischen Lösungen zeigten Schwingungs- und Resonanzmuster, die sich deutlich von den matrixbasierten Techniken unterscheiden und bessere Aussagen über das Schwingungsverhalten liefern.
Im Vergleich zu den herkömmlichen Verfahren funktioniert das neue Verfahren visuell. Dies ermöglicht in jeder Phase des Prozesses eine einfache Prognose und Korrektur, wobei der Anwender während der Berechnung geeignete Parameter auswählen kann. Das Verfahren wurde bereits erprobt und lieferte Ergebnisse, die gut mit praktischen Experimenten übereinstimmten.
Kontakt:
Sergey Karavanhkin
Special Laboratory for Fundamental Elaboration SELF
187 apt.; 38 bldg.; Prospect Gagarina
61140 Kharkov, Ukraine
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