Forscher warnen vor Monsterwellen auf den Weltmeeren
Die Schifffahrt auf den Weltmeeren ist nach neuen Erkenntnissen stärker durch so genannte Monsterwellen gefährdet als bisher angenommen. «40 Meter Wellen-Höhe sind keine Seltenheit», sagte Wolfgang Rosenthal vom GKSS-Forschungszentrum in Geesthacht bei Hamburg in einem dpa-Gespräch. Wissenschaftler haben tausende von Satellitenbildern ausgewertet und dabei Belege für die Monsterwellen gefunden, die lange Zeit als «Seemannsgarn» abgetan worden waren. Die Wellen türmten sich im Meer plötzlich auf und könnten Schiffe regelrecht zerschmettern.
«Die Länge der Wellen steht zu ihrer Höhe im Verhältnis», erläuterte Rosenthal eine Erkenntnis aus dem GKSS-Forschungsprojekt «MaxWave». Von Mittwoch bis Freitag treffen sich internationale Experten in Genf, um über Konsequenzen aus der Monsterwellen-Forschung zu sprechen. «Es gibt viel mehr hohe Wellen, als wir bisher geglaubt haben», meinte Rosenthal.
Um die Gefahren für die Schifffahrt zu senken, gibt es bereits Ideen. «Die neuen Erkenntnisse sollen in die Konstruktion neuer Schiffe mit eingehen und könnten sie sicherer machen», sagte der Experte. So würden teilweise bereits stärkere Ladeluken in Massengutfrachter eingebaut. Die bisherigen Konstruktionen erwiesen sich in den Untersuchungen des GKSS als zu unbelastbar. «Wenn riesige Wellen über die Schiffe schwappen, dann sind die Luken unter dem Gewicht der Wassermassen oft wie Eierschalen gebrochen. Wenn dann das Wasser in den Schiffsbauch gelangt, ist es verloren», betonte Rosenthal.
Der Forscher forderte ein Register, in dem das «biologische Alter» der Schiffe festgehalten werde. «Wellen zerren an Schiffen so, wie man eine Büroklammer mit den Fingern verbiegen kann. Das geht dem Stahl an die Substanz.» Ein «Gesundheitspass» könne helfen, Schiffe rechtzeitig aus dem Verkehr zu ziehen. «Es ist durchaus möglich, dass das Tankerunglück der „Prestige“ vor Spanien durch so eine Kontrolle hätte vermieden werden können», meinte der Wissenschaftler.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://www.gkss.deAlle Nachrichten aus der Kategorie: Geowissenschaften
Die Geowissenschaften befassen sich grundlegend mit der Erde und spielen eine tragende Rolle für die Energieversorgung wie die allg. Rohstoffversorgung.
Zu den Geowissenschaften gesellen sich Fächer wie Geologie, Geographie, Geoinformatik, Paläontologie, Mineralogie, Petrographie, Kristallographie, Geophysik, Geodäsie, Glaziologie, Kartographie, Photogrammetrie, Meteorologie und Seismologie, Frühwarnsysteme, Erdbebenforschung und Polarforschung.
Neueste Beiträge
Kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit schneller CMOS-Backplane
…zur Hochgeschwindigkeits-Lichtmodulation. Forscher des Fraunhofer-Instituts für Photonische Mikrosysteme IPMS haben in Zusammenarbeit mit der HOLOEYE Photonics AG ein kompaktes LCOS-Mikrodisplay mit hohen Bildwiederholraten entwickelt, das eine verbesserte optische Modulation ermöglicht….
Neue Perspektiven für die Materialerkennung
SFB MARIE geht in 3. Förderperiode: Großer Erfolg für die Terahertz-Forschung: Wissenschaftler:innen der Universität Duisburg-Essen und der Ruhr-Universität Bochum erforschen die mobile Materialerkennung seit 2016 im Sonderforschungsbereich/Transregio MARIE. Mit 14,8…
Fahrradhelme aus PLA: Sportartikel mit minimiertem CO2-Fußabdruck
Design, Lifestyle und Funktionalität sind zentrale Kaufkriterien bei Sportartikeln und Accessoires. Für diesen boomenden Markt werden viele Produkte aus Asien nach Europa eingeführt, die nicht ökologisch nachhaltig sind. Forschende des…