Methodische Grundlagen für Flutwassergletscher
Ein Originalansatz zur Messung der Anströmgeschwindigkeiten von Flutwassergletschern wurde entwickelt. Damit kann die Erfüllung verschiedener Aufgaben im Hinblick auf die Überwachung von arktischen Küstengebieten erleichtert werden.
Zum ersten Mal in der Geschichte der Erforschung der fast 70 Gletscher in der westrussischen Arktisregion können Anströmgeschwindigkeiten gemessen werden. Dieser Ansatz hat seinen Ursprung in der Analyse der Bewegung von festem Meereis von der Küste weg, die durch Gletscherströme verursacht wird. Die Analyse dieses Prozesses ist durch die Verwendung von Interferogrammen möglich, bei denen es sich um fotografische Aufnahmen von durch Bewegung verursachten Lichtinterferenzbildern handelt. Anschließend werden Berechnungen durchgeführt, indem das Originalbild von einer übersetzten Version des gleichen Bildes abgezogen wird, um so eine Schätzung der Eisbewegung/-verformung zu erhalten.
Die Ergebnisse können vielfältig verwendet werden. Sie können die Sicherheit der Handelsschifffahrt erhöhen, was wiederum die Handels- und Lebensbedingungen der ansässigen Bevölkerung verbessert. Desweiteren können sie die nachhaltige Verwaltung von natürlichen Ressourcen wie Boden, Süßwasser und biologische Ressourcen sichern. Außerdem können die Ergebnisse einen bedeutenden Beitrag zur vernünftigen Nutzung der Mineralvorkommen in der russischen Hocharktis liefern, die ohne eine angemessene Organisation des Seetransports nicht möglich ist. Deshalb können diese methodischen Grundlagen von Schifffahrtsunternehmen, Versicherungsunternehmen, Reisebüros sowie Forschungs- und Bildungsinstitutionen, aber darüber hinaus auch von anderen Einrichtungen, angewendet werden.
Kontakt:
Dr.techn.habil. Aleksey Sharov
Joanneum Research
Institute of Digital Image Processing
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8010 Graz, Österreich
Tel: +43-316-8761745
Fax: +43-316-8761720
Email: aleksey.sharov@joanneum.at
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